BLKÖ:Haekel, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 7 (1861), ab Seite: 175. (Quelle) | |||
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Hieronymus Payer, der schon 1821 damit in Wien aufgetreten war, in Paris sich öffentlich hören ließ. Die Franzosen verbesserten nun das Instrument und tauften es mit verschiedenen Namen, als: Orgue d’expression, Panorgue, Harmonium d’expression; die Engländer machten es auch in allen Formen nach und gaben jeder einen eigenen Namen, als: Seraphine, Harmonium, Aeolophon, Aeolomusicon u. dgl. m. Alle aber sind nichts mehr als nach [176] unseres Haekel Grundprincipe ausgeführte unwesentlich veränderte Variationen seiner Physharmonika, unter welchem Namen das Instrument sich bis auf die Gegenwart erhalten und insbesondere in den unteren Volksclassen eine große Verbreitung gefunden hat. Gut gespielt macht es wie die Cyther einen wehmüthigen Eindruck. Weder die älteren Musik-Lexika, noch die neueren eines Schilling, Gaßner, Schladebach, gedenken unseres Haekel.
Haekel, Anton (Erfinder der Physharmonika). Zeitgenoß und Instrumentenmacher in Wien. Im Jahre 1818 verfertigte er ein auf dem Principe der durchschlagenden Zungen basirtes Instrument, welches er Physharmonika nannte. Es hat die Form eines 6octavigen Quer-Pianoforte ohne Saiten und Pfeifen, im Basse den Klang des Orgel-Pedals, in der Mittellage jenen des englischen oder Bassethornes und ahmt in den höheren Corden das Flageolet auf das Täuschendste nach. Der Meister verfertigte zu gleicher Zeit Exemplare in kleinerem Format, die bequem in der linken Hand liegen, indeß sie mit der rechten Hand gespielt werden. Diese letzteren fanden in Bälde allgemeine Verbreitung. Die Franzosen lernten das Instrument im Jahre 1823 kennen, in welchem der Virtuos, Professor- Der Sammler (Wiener Unterhaltungsblatt, 4°.) 1821, S. 180, unter der Rubrik: Tonkunst. – Bericht über die allgemeine Agricultur- und Industrie-Ausstellung zu Paris im Jahre 1855, herausg. unter der Redaction von Dr. Eberhard A. Jonák (Wien 1857/58, Staatsdruckerei, 8°.) Bd III, 27. Classe, Musik-Instrumente, S. 12.