BLKÖ:Hoyos, Ferdinand Albrecht Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 9 (1863), ab Seite: 349. (Quelle) | |||
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Rudolph II. Ihm verdankt Wien ein ebenso gewaltiges als nützliches Werk. Der Lauf des Donaustromes drohte schon in den letzten Regierungsjahren des Kaisers Maximilian II. eine Wendung zu nehmen, wodurch derselbe einerseits dem Marchfelde sehr gefährlich, andererseits aber dem Handel und der Approvisionirung Wiens nachtheilig werden konnte. Da gerieth Graf Hoyos, der längere Zeit in den Niederlanden gelebt und dort die Wasserbauwerke kennen gelernt hatte, auf den Gedanken, den Wiener Donaucanal, der somit kein Werk der Natur, sondern ein von Menschenhänden ausgeführtes Werk der Kunst ist, zu ziehen. Obwohl von Natur aus schon vorhanden, aber ein zu hochgelegener und stets versandeter, daher gar nicht befahrbarer Donauarm, wurde sofort auf des Freiherrn von Hoyos Veranlassung und unter seiner unmittelbaren Leitung dieses gewaltige Werk in den Jahren 1598–1600 ausgeführt. Hoyos war somit glücklicher als anderthalb Jahrhundert früher ein Augsburger Bürger, Namens Caspar Hartneid, der sich anheischig gemacht, eine unmittelbare Wasserstraße von Döbling nach Wien mit voller Strömung herzustellen, sich aber genöthigt sah, den bereits begonnenen Bau einzustellen, wofür er bald mit seinem Leben hätte büßen müssen, wenn nicht sein Gönner, Erzherzog Sigmund von Tirol, für ihn sich verwendet hätte. [Wißgrill (Frz. Karl), Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande (Wien 1800, J. K. Schuender, 4°.) Bd. IV, S. 450. [350] – Gräffer (Franz), Neue Wiener Localfresken (Linz 1847, 8°.) S. 257: „Donau-Canal. Freiherr von Hoyos und Hartneid“. – Mitis (Ferdinand Ritter von), Geschichte des Wiener Donau-Canales u. s. w. (Wien 1835, Fr. Beck, 8°.) S. 9.] –
4. Ferdinand Albrecht Freiherr (gest. 2. März 1609), der Stifter der jüngeren Linie, war Hofmarschall des Herzogs Ernst in den Niederlanden, 1593 Oberstkämmerer und geheimer Rath des Kaisers