BLKÖ:Knežić, Joseph Cajetan

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 150. (Quelle)
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Knežić, Joseph Cajetan (k. k. Major, geb. zu Petrinia in Croatien 15. Februar 1786, gest. zu Zengg 15. September 1848). Den ersten Unterricht in den Elementen und in der Geometrie erhielt er von seinem Vater, der Lehrer in Petrinia war. Der Junge machte dabei so tüchtige Fortschritte, daß er 1801, erst 15 Jahre alt, zum Hilfslehrer an der Seite seines Vaters im 2. Banal-Regimente ernannt wurde. Aber noch im nämlichen Jahre gab er diese Stelle auf und ging nach Wien, wo er einen andern Dienst erhielt, den er im folgenden Jahre verließ und nach Petrinia zurückkehrte, wo er als Cadet in das Infanterie-Regiment Nr. 48, damals Vukassovich, eintrat. In den französischen Kriegen wurde er Officier und als Bataillons-Adjutant bei Thorn verwundet. Als die Militärgrenze französisch wurde, kam K. in französische Dienste, rückte zum Capitän vor, trat aber in Turin, 1814, in kaiserlich österreichische Dienste zurück, worauf er im Szluiner Grenz-Regiments eingetheilt wurde. Von dort kam er schon im folgenden Jahre als zeitlicher Ingenieur nach Dalmatien und bei den Festungsbauten in Verwendung. Autodidact, bildete er sich in Kriegs- und Wasserbauten vollkommen aus und leistete den Bewohnern des Landes, namentlich bei Flußregulirungen, wie bei jener der Kerka und anderer durch ihren reißenden Lauf gefährlichen Gewässer und Straßenbauten treffliche Dienste. Dann baute er über bisher unwegsame Gebirge zwei treffliche Straßen in der Länge von 19 Meilen. Im Jahre 1821 als Capitän zu dem walachisch-illyrischen Grenz-Regiments übersetzt, wurde er auf Wunsch des Feldmarschall-Lieutenants Tomasich nach Dalmatien zurückgeschickt, wo er die berühmte Straße über den hohen Vellebit auf der dalmatinischen Seite nach Obrovazzo im Jahre 1827 beendete und noch mehrere andere Verbindungsstraßen nach verschiedenen Richtungen ausführte. Dabei hatte er bei allen seinen Bauten dem Aerar Summen von vielen Tausenden erspart. Da er ungeachtet dessen noch immer nicht zum Stabsofficier vorrückte, trat er, unmuthig über ein solches Vorgehen, im Jahre 1831 in den Ruhestand, erhielt aber im folgenden Jahre den Majorscharakter. Seiner Geschicklichkeit und Sachkenntniß wegen berief ihn der Banus Freiherr von Vlasich, um den Bau der von Josephsthal über die große Kapella nach Zengg zu verlängernden Straße zu übernehmen und zu leiten, und K. löste diese Aufgabe, wie er auch einen völlig neuen Entwurf für die Eisenbahn von Sissek nach Josephsthal und von Maljevac nach Carlopago vollendete, [151] beides in so vortrefflicher Weise, daß er 1843 auf Antrag des nachmaligen Feldmarschalls Graf Nugent für seine Thätigkeit bei Ausführung dieser zu den schönsten Denkmälern der österreichischen Monarchie gehörigen Werke von Sr. Maj. Kaiser Ferdinand mit dem Ritterkreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet wurde. Noch führte er eine schöne Straße aus von Carlopago nach Gospich, welche er im Jahre 1844 begonnen und 1847 vollendet hatte. Dieß war sein letztes Werk, denn schon im folgenden Jahre starb er im Alter von 62 Jahren und wurde in dem Kirchlein auf dem Berge Vratnik bei Zengg, wie er es gewünscht, bestattet, wo ein Denkstein mit einer Inschrift, die er bei Lebzeiten selbst entworfen, seine Ruhestätte zeigt.

Kukuljević-Sakcinski (Iván), Slovnik umjetnikah jugoslavenskih, d. i. Lexikon der südslavischen Künstler (Agram 1859, Ludw. Gaj, Lex. 8°.) S. 188. – Slovník naučný. Redaktor Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladisl. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. IV, S. 712. – Oesterreichischer Soldatenfreund, herausgegeben von J. Hirtenfeld (Wien, 4°.) 1853, S. 308 [im Texte]. – Telegraf (Gratzer polit. Blatt) 1862, Nr. 109. –