Zum Inhalt springen

BLKÖ:Kramer von Obereck, Adam Ferdinand Freiherr

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Kramer, Franz
Nächster>>>
Kramer
Band: 13 (1865), ab Seite: 118. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Adam Ferdinand Kramer von Obereck in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Kramer von Obereck, Adam Ferdinand Freiherr|13|118|}}

Kramer von Obereck, Adam Ferdinand Freiherr (k. k. General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Obereck in Schlesien im Jahre 1698, gest. 10. Jänner 1779). Trat, 17 Jahre alt, im Jahre 1715 in die kaiserliche Armee und machte schon in den folgenden Jahren 1716 und 1717 die Kämpfe und Belagerungen in Ungarn gegen die Türken mit, wo er sich bei Temesvár und bei den Ausfällen aus dem Retranchement bei Belgrad so hervorthat, daß er in Folge dessen zum Fähnrich befördert wurde. Im Jahre 1727 kam er als Lieutenant in das Infanterie-Regiment Herzog Arenberg, wurde dann Adjutant bei dem Obersten Freiherrn von Thüngen, als dieser die nach Corsika [119] bestimmten 7 Bataillons als Brigadier befehligte, und von diesem zu wichtigen Sendungen an die Feldmarschälle Grafen Daun und Mercy verwendet. In dieser Periode rückte K. zum Hauptmann vor. Im Jahre 1738 wurde er zum Major bei dem Infanterie-Regimente Fürst Salm-Salm Nr. 14 befördert. Als solcher zeichnete es sich im letztgenannten Jahre bei Panczowa und dann in einem Gefechte bei Danowitz so aus, daß ihn die Generale Neupperg und Mercy in ihren Schlachtberichten ehrenvoll nennen. Im Jahre 1745 wurde er Oberstlieutenant und stand mit dem Regimente in den Niederlanden. Bei der Belagerung von Mons schlug K. zwei feindliche Sturmangriffe mit großer Tapferkeit ab. Im Jahre 1752 war er Oberst, focht bei Kolin mit bewährter Bravour und erkämpfte sich bei Görlitz, 7. September 1757, das Maria Theresienkreuz. Er nahm bei dieser Gelegenheit die feindliche Batterie auf dem Holzberge mit Sturm; seinen Grenadieren voran, setzte er mit seinem Pferde mitten in die Batterie. Als das von drei Schüssen getroffene Pferd unter ihm zusammenbrach, griff er zu Fuß die Feinde an und jagte sie in die Flucht, die Geschütze erbeutend. Für diese Waffenthat wurde ihm in der 3. Promotion (vom 4. December 1758) das Theresienkreuz zuerkannt. Im Jahre 1758 wurde K. zum General-Major ernannt, focht noch in verschiedenen Kämpfen jener Tage, erhielt 1760 das Militärcommando in Tirol, wo zu jener Zeit 9 preußische Generale und 400 Oberofficiere in Gefangenschaft zubrachten, die unter seine Befehle gestellt waren. Im Jahre 1763 wurde er als Generaldirector nach Freiburg in Vorderösterreich übersetzt, wo er in Abwesenheit des commandirenden Generals dessen Stelle versah. Im Jahre 1776 wurde K. in den Freiherrnstand mit dem Prädicate „von Obereck“ erhoben. Drei Jahre später starb er im hohen Greisenalter von 81 Jahren.

Freiherrnstands-Diplom vom 21. December 1776. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1856, Staatsdruckerei, 4°.) S. 71 u. 1728. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon (Wien 1850 u. f., gr. 8°.) Bd. III, S. 627. – Wappen. In Roth auf grünem Hügel ein rechts gewendeter Kranich, der auf dem linken Fuße steht, mit dem rechten ein Steinlein hält. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welchem sich der in’s Visir gestellte gekrönte Turnierhelm erhebt. Aus der Krone des Helms ragt zwischen zwei mit der Mündung auswärts gekehrten, oben roth und unten Silber mit gewechselter Tinctur abgetheilten Büffelhörnern der Kranich des Schildes. Die Helmdecken sind zu beiden Seiten roth mit Silber belegt. – Kramer erscheint hie und da mit einem doppelten m, als Krammer, das ist unrichtig; mit einem m, Kramer, ist die richtige Schreibart seines Namens.