BLKÖ:Magarašević, Georg

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Magda, Paul
Band: 16 (1867), ab Seite: 258. (Quelle)
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Magarašević, Georg (serbischer Schriftsteller, geb. zu Adaševci im Peterwardeiner Grenz-Regimente im [259] J. 1793, gest. zu Neusatz 9. [18.] Jänner 1830). Der Sohn eines griech. nicht unirten Pfarrers, das Gymnasium besuchte er in Karlowitz, die Philosophie hörte er an der Hochschule zu Pesth. Anfänglich entschloß er sich für das Studium der Theologie und begab sich nach Karlowitz, wo er ein Jahr lang die theologische Clerical-Anstalt besuchte. Als er aber in der Zwischenzeit im Jahre 1813 zum supplirenden Professor am Gymnasium zu Karlowitz ernannt worden war, widmete er sich ausschließlich dem Lehramte, kam im Jahre 1817 als ordentlicher Professor an das neu errichtete griechisch-orientalische Gymnasium in Neusatz, wo er als Professor der ersten Humanitätsclasse, im besten Mannesalter, erst 37 Jahre alt, starb. M. war auf literarischem Gebiete thätig und hat in serbischer Sprache Einiges herausgegeben, Anderes wieder ist nach seinem Tode erschienen, oder in Handschrift geblieben. Bei seinen Lebzeiten gab er in den Jahren 1825–1830 zu Ofen 20 Hefte der Zeitschrift „Ljetopiš srbski“ heraus, in welcher Beiträge in Poesie und Prosa der damaligen serbischen Schriftsteller enthalten sind. Und ein Jahr vor seinem Tode erschien die von ihm veranstaltete Ausgabe einiger Schriften des berühmten serbischen Vorkämpfers für Aufklärung und Bildung seiner Nation Obradowitsch, unter dem Titel: „Dositeja Obradovitja pisma“ (Buda 1829, 8°.). Nach seinem Tode kamen heraus: „Duch spísanijâ Dositejevych“, d. i. Geist in Dositej’s Schriften (Buda 1830, 8°.), eine Art Blumenlese der schönsten Stellen aus den Werken von Obradowitsch, und „Kratka wsemirna istorija“, d. i. Kurze allgemeine Geschichte (ebd. 1831). In Handschrift hinterließ er Fragmente verschiedenen Inhalts und den ersten Theil eines lateinisch-deutsch-serbischen Wörterbuches.

Paul Jos. Šáfařík’s Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von Jos. Jireček (Prag 1865, Friedr. Tempsky, 8°.) III. Das serbische Schriftthum, S. 344, 373, 407, Nr. 576; S. 414, Nr. 626; S. 417, Nr. 643; S. 420, Nr. 657; S. 422, Nr. 669; S. 424, Nr. 684; S. 435, Nr. 746. – Sartori (Franz Dr.), Historisch-ethnographische Uebersicht der wissenschaftlichen Cultur, Geistesthätigkeit und Literatur des österreichischen Kaiserstaates u. s. w. (Wien 1830, Carl Gerold, 8°.) I. (und einziger) Theil, S. 73. – Slovník naučný. Redakt. Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Lex. 8°.) Bd. V, S. 25. – Časopis českého Museum (Prag, 8°.) VII. Jahrg. (1833), S. 40, in Šáfařík’s Aufsatz: „Litteratura Srbůw řeckého obřadu od 1825“, d. i. Literatur der Serben griechischen Ritus von 1825 an.