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BLKÖ:O’Mulrian, Jacob Patritius

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Ondrák, Prokop
Band: 21 (1870), ab Seite: 64. (Quelle)
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O’Mulrian, Jacob Patritius (k. k. Oberstlieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. in Irland im Jahre 1716, gest. Ende October 1762). Einer irländischen Familie angehörig, suchte er in fremden Diensten sein Glück und trat in die kaiserliche Armee, [65] mit welcher er in den Jahren 1737 bis 1739 die Kriege gegen die Türken, dann später den Erbfolgekrieg mitmachte und nur langsam vorrückte. Im Jahre 1756 nach fast zwanzigjähriger Dienstzeit war er erst Hauptmann im 41. Infanterie-Regimente. In dieser Stellung zeichnete er sich im siebenjährigen Kriege und ganz besonders im letzten Feldzuge, 1762, bei der Belagerung von Schweidnitz aus. O’Mulrian meldete sich aus freien Stücken, der Belagerung dieser Festung beiwohnen zu dürfen. Und in der That, er entwickelte während der ganzen Belagerung, sich während derselben vielfachen Gefahren aussetzend, seltenen Muth und eine wahre Todesverachtung. Am 8. October, einen Tag vor dem Falle der Festung, war die ganze Kehle des Jauerniker Forts und mit diesem zugleich der Major Graf Berthold mit einem Grenadier-Bataillon und 200 Füsilieren in die Luft gegangen. O’Mulrian übernahm nun auf diesem gefährlichen Posten das Commando und hatte so glückliche Dispositionen getroffen, daß der von den Preußen auf diese Stelle unternommene Sturm glücklich abgeschlagen wurde. O. behauptete seinen Platz bis zur Uebergabe der Festung. Nachdem letztere stattgehabt, wurde er als preußischer Kriegsgefangener nach Königsberg escortirt. In der 8. Promotion (vom 21. October 1762), wurden für die heldenmüthige Vertheidigung der Festung Schweidnitz mehrere Auszeichnungen verliehen; die Festung hatte im siebenjährigen Kriege wechselnde Schicksale erfahren. Schon im 2. Feldzuge, 1757, wurde sie nach kurzer Belagerung von den Oesterreichern mit Sturm erobert, nach der Schlacht bei Leuthen im Jahre 1758 aber wieder verloren; im Jahre 1761 von Loudon in wenigen Stunden mit Sturm genommen und endlich im J. 1762 von dem Könige Friedrich seit 2. August belagert und erst am 9. October eingenommen. Unter die Helden, welche ihre Namen bei Schweidnitz verewigt, gehört auch O’Mulrian, der aber schon einen Tag nach Erhalt des Maria Theresienkreuzes, im Alter von erst 46 Jahren, starb.

Hirtenfeld (J., Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 161, 1730.