BLKÖ:Pawlowsky von Rosenfeld, die Familie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 21 (1870), ab Seite: 397. (Quelle) | |||
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[BN 1], zu denen der obige Maria Theresien-Ritter gehört, zählen sich zu einer alten adeligen und freiherrlichen Familie, welche ihren Ursprung aus Polen, dem berühmten Stamme der Leliwa, zu denen die Grafen von Tarnow, Sienawski, Chrzanowski und noch viele andere Familien gehören, ableitet. Die Pawlowsky hatten ihr Stammschloß Pawlowitz in Lithauen, später siedelten sie nach Mähren und Schlesien über. Zu dieser Familie gehören Stanislaus Pawlowsky (gest. 1437), Kanzler des Herzogs von Masovien und seit 1425 Bischof von Ploczk, welche Würde er bis an seinen Tod bekleidete, und ein zweiter Stanislaus (gest. zu Kremsier am 2. Juni 1598), Sohn des gleichnamigen Vaters und der Anna gebornen Brandis. Dieser zweite Stanislaus P. war ein berühmter Kirchenfürst, zuerst Propst zu Brünn, dann Scholasticus zu Olmütz, Domherr zu Breslau und Kanzler von drei Olmützer Bischöfen, nämlich des Johann XIV. Grodetzky (1572–1574), Thomas Albinus (1574 und 1575) und Johann XV. Mezon de Telz; nach des Letzteren Tode wurde er am 11. Juni 1579 selbst Bischof und bekleidete durch 19 Jahre diese Würde, innerhalb welcher Zeit er sich als Kirchenfürst solche Verdienste um sein Bisthum erwarb, daß die Kirchengeschichte von ihm den Ausspruch thut: „non immerito repartor episcopatus nominandus“. Aber auch als Staatsmann war P. zu seiner Zeit in hoher Geltung. Während über sein bischöfliches Wirken Franz Xav. Richter in seinem Werke: „Augustini Olomucensis Episcoporum Olomucensium series …“ (Olomucii 1831, Aloys Skarnitzel, 8°.) p. 213–219, Aufschlüsse gibt, wird sein staatsmännisches Wirken in einem neueren Werke von dem Olmützer erzbischöflichen Archivar Eduard von Mayer unter dem Titel: „Des Olmützer Bischofs Stanislaus Pawlowsky Gesandtschaftsreisen nach Polen aus Anlaß der Königswahl nach dem Ableben K. Stephan’s I. (1587–1598)“ (Wien 1861, 8°.) ausführlich behandelt. – Von einer durch den Bruder dieses Stanislaus, von Wenzel P., General-Procurator des heil. Grabes, gestifteten und zu Wolin im vormaligen Prachimer Kreise Böhmens seßhaften Linie stammt der obige Maria Theresien-Ritter Wenzel Pawlowsky. Dieser hatte in seiner Ehe nur zwei Töchter, deren eine an den Ingenieur-Major Guido de Bechadé Baron de Rochepine, die andere an Vincenz Freiherrn von Struppi, k. k. Ingenieur-General und Bauhofrath in Wien, vermält war; der General hatte sich – wohl weil er keine männlichen Nachkommen hatte – nicht um den ihm als Maria Theresien-Ordensritter statutenmäßig gebührenden Freiherrnstand beworben. Den Adel der Familie machte dann später ein Neffe des Generals, Anton Pawlowsky, Bürgermeister von Hohenmauth, geltend. Da aber die zum Nachweise des Adels und der Abstammung erforderlichen Urkunden, die wahrscheinlich in den Kriegswirren des 18. Jahrhunderts zu Grunde gegangen, von ihm nicht beigestellt werden konnten, so wurde, so sehr alle Wahrscheinlichkeitsgründe zu seinen Gunsten sprachen, doch auf eine Anerkennung seines alten Adels amtlicherseits nicht eingegangen; wohl aber wurde ihm in Anerkennung seiner eigenen Verdienste, die er sich in vieljähriger Verwendung als Syndicus und Bürgermeister zu [398] Unhoscht, Königgrätz, Policzka und Hohenmauth erworben, mit Allerh. Diplom vom 13. Mai 1800 der erbländische Adelstand mit dem Prädicate von Rosenfeld verliehen.
Die Pawlowsky von RosenfeldWappen. In Blau ein goldener Querbalken, welcher im oberen Theile des blauen Feldes von einem sechseckigen goldenen Sterne, im unteren von einem goldenen Halbmond begleitet ist. Auf dem Schilde ruht ein rechtsgekehrter gekrönter Turnierhelm, aus dessen Krone drei Straußenfedern, eine goldene zwischen blauen, emporwallen. Die Helmdecken sind zu beiden Seiten blau mit Gold belegt.
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ E Pawlowský von Pawlowitz, die Freiherren, mährisch-schlesisches Adelsgeschlecht [vergleiche Bd. XXI, S. 396].
- d’Elvert, Notizenblatt u. s. w., wie bei Jaschke, 1870, Nr. 8, S. 58: „Zur mähr.-schles. Adelsgeschichte. XLVI. Die Freiherren Pawlowský von Pawlowitz“. [Band 28, S. 369]