Zum Inhalt springen

BLKÖ:Rehbach, Maximilian Freiherr von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Řehák, Joseph
Band: 25 (1873), ab Seite: 140. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Maximilian von Rehbach in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Rehbach, Maximilian Freiherr von|25|140|}}

Rehbach, Maximilian Freiherr von (k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Weissenfels in Krain im Jahre 1706, gest. zu Tachau in Böhmen 30. Juli 1764). Entstammt einem alten krainisch-kärnthnischen Geschlechte, über welches die Quellen S. 141 näheren Aufschluß geben. Im Jahre 1721, damals 15 Jahre alt, trat er noch unter Prinz Eugen von Savoyen in die kaiserliche Armee, und zwar in einem Reiter-Regimente, focht sowohl in den Kriegen wegen der polnischen Königswahl, als im Türkenkriege 1738 und 1739. Im Jahre 1742 war er Major in dem nachmals reducirten Kürassier-Regimente Kleinhold, focht bei Trautenau, wurde dann im Jahre 1745 Oberstwachtmeister und den 26. Juli 1752 Oberst des Kürassier-Regiments Prinz Birkenfeld. Als solcher machte er die Feldzüge gegen König Friedrich II. von Preußen mit und wurde das Jahr darauf wirklicher k. k. Kammerherr. In der Schlacht von Kollin, am 18. Juni 1757, welche die in der Hauptstadt Böhmens eingeschlossene Armee und, man kann sagen, Oesterreich rettete, stand er bei der Reserve des rechten Flügels, gegen welchen der Feind die wüthendsten Angriffe richtete, dessen Ueberwältigung ihm den Sieg und damit den größten Theil der Monarchie verschafft hätte. Rehbach bemerkte in diesem gefahrvollen [141] Augenblicke, daß das vor ihm im Gefechte befindliche Dragoner-Regiment Würtemberg (jetzt Kaiser Franz Joseph Nr. 3) beträchtliche Lücken habe, die dem Feinde es möglich machen konnten, dasselbe zu vernichten und dann den rechten Flügel zu werfen. Ohne langes Bedenken warf sich Oberst Rehbach mit seinen Kürassieren in jene Oeffnung und attaquirte den Feind jetzt mit solchem Ungestüm, daß derselbe geworfen und der preußische General Dreskow gefangen wurde. Kaum war die Gefahr vorüber, als frische Truppen vorrückten. Rehbach attaquirte den Feind zum zweiten Male und schlug ihn wieder zurück. Bei diesem Angriffe erhielt er drei Schußwunden, wovon eine durch den Schenkel ihm das Sitzen zu Pferde äußerst schmerzhaft machte. Auch sein Pferd wurde durch zwei Kugeln am Kopfe und von einer am Kreuze blessirt. Doch ungeachtet seiner Wunden commandirte er sein Regiment, bis spät in der Nacht die Schlacht endete, hieb noch fünfmal auf den Feind ein und war jedesmal Sieger. In Folge dieses ausgezeichneten Verhaltens wurde Rehbach am 22. Juni 1768 zum General-Major befördert, und da er in der nächtlichen Schlacht am 14. October 1758 bei Hochkirch, in welcher König Friedrich überfallen und geschlagen wurde, sich neuerdings auszeichnete, aber auch wieder verwundet wurde, erhielt er durch das Ordenscapitel vom 4. December desselben Jahres das Theresienkreuz. In der Schlacht bei Maxen, am 20. November 1759, welche das ganze Corps des preußischen Generals Fink mit noch acht Generalen und beinahe 15.000 Mann zu österreichischen Gefangenen machte, drang Rehbach, nachdem er kurz vorher den vorzüglichsten Antheil an dem bei Meissen errungenen Siege hatte, an der Spitze der ersten Colonne auf die Preußen ein. In der Schlacht bei Liegnitz, wo des Königs Hand den Helden Loudon, welcher mit seinem Corps es mit der ganzen feindlichen Armee aufnahm, schwer traf, erhielt Rehbach seine fünfte Wunde in diesem Kriege. Nach dem Hubertsburger Frieden, 15. Februar 1763, trat er nach dreißig Jahren und vielen erhaltenen Narben als k. k. Feldmarschall-Lieutenant in den Ruhestand und lebte theils zu Mondorf, theils an der Seite seines Bruders Leopold, kärnthnerisch-ständischen Verordneten, zu Klagenfurt.

Schels (J. B.), Kriegsszenen als Beispiele des Felddienstes (Pesth 1845, 8°.) Bd. II, S. 70 u. 71. – Neue militärische Zeitschrift (Wien, 8°.) 1811, 12. Heft, S. 96. – Neue genealogisch-historische Nachrichten (Leipzig 1739 u. f.. 8°.). – Carinthia (Klagenfurt, 4°.) 1856, Nr. 15. – Hirtenfeld (J.). Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 63 u. 1728.