BLKÖ:Schönfeld, Franz Expedit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 31 (1876), ab Seite: 149. (Quelle) | |||
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Christian von Waldeck im Jahre 1784 in den Besitz der Zweybrück’schen Güter gelangte, auch dieses Letzteren. S. hat eine ansehnliche Reihe Schriften, meist Reden in lateinischer und deutscher Sprache, herausgegeben, und zwar: „De amore et veritate amoris seu peculiaribus S. Joannis Evangelistae ornamentis“ (Pragae 1770); – „De soliditate et sublimitate scriptorum S. Joannis Evangelistae ...“ (ibid. 1771); – „Auf die Reise Joseph’s II. gesungen im Herbste“ (Prag 1771, 8°.); – „Laudatio dilecti Jesu discipuli ad mores vitae Apostolicae Sectatorum applicata“ (Pragae 1772); – „De S. Thomae Aquinatis fervore in discendo et in docendo ardore“ (ibid. 1772); – „Der Tod Oskar’s, des [150] Sohnes Xarath’s, aus dem Lateinischen des Herrn Denis“ (Prag 1772, 8°.); – „De sincera SS. Petri et Pauli Apostolorum imitatione ...“ (Prag. 1773); – „De gloria quam S. Joannes Nepom. Religioni procuravit et quam Religio tribuit S. Joanni“ (ibid. 1774); – „De admiranda rationis et authoritatis consensione in tuendo B. V. M. ortu intemerato“ ( (ibid. 1774); – „De catholic Sanctorum cultu ...“ (ibid. 1775); – „Als Joseph seine Streiter bei Prag prüfte“ (Prag 1775, 8°.); – „An den Oberdruiden Böhmens“ (ebd. 1775), eine Ode an den Prager Erzbischof; – „Quantum pia sententia de Sancto B. V. M. ortu jurando juri praestat argumentum et quantum piae sententiae robur addat jus jurandum“(Pragae 1777; 2. Aufl. 1779); „Oratio de consensione Universitatis Pragenae cum Ecclesia Metropolitana in ornando S. Joanne Nepom.“ (ibid. 1778); – „An den Lenker der Weisen Oesterreichs“ (Prag 1778, 8°.); – „An den Jüngern Freyherrn von Schönewitz, ein Gesang“ (ebd. 1779, 8°.); – „Von den Hauptabsichten der Wohlthäter und von der Verbindlichkeit der Pflegekinder des Hauses der armen Waysen zu St. Johann dem Täufer“ (ebd. 1779); – „Von dem Einflusse der guten und bösen Geister auf den Menschen (ebd. 1779; neue Aufl. 1780); – „Zergliederung der epischen Gesichte Homer’s, Virgil’s, Klopstock’s“ (ebd. 1779, 8°.); – „De Immaculato B. V. M. ortu...“ (Pragae 1780); – „Von den kaiserlichen Toleranzbefehlen in Böhmen“ (Prag 1782); – „Die h. Monica, als eine gute Mutter vorgestellt“ (ebd. 1783); – „Religione catholica ferventer est praedicanda, propaganda et prudenter ...“ (Pragae 1783); auch deutsch (ebd., im näml. Jahre); – „Die sogenannte Lauretanische Litaney erklärt ...“ (ebd. 1783, 12°.); – „Katholische Gebeter (sic) und Gesänge zum Gebrauche der Reichstädter Kirchenkinder“ (ebd. 1780, 12°.). Außerdem hat S. viele Gedichte und Aufsätze unter seinem und fremden Namen in den belletristischen Almanachen und Taschenbüchern seiner Zeit erscheinen lassen.
Schönfeld, Franz Expedit (gelehrter Jesuit, geb. zu Prag 7. März 1745, Todesjahr unbekannt). Stammt aus einer alten böhmischen Adelsfamilie, aus welcher mehrere Schriftsteller und Geschichtsforscher hervorgingen. Im October 1760, im Alter von 15 Jahren, trat S. in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er, nachdem er 1763 aus der Philosophie und 1768 aus der höheren Mathematik öffentlich disputirt hatte, im Lehramte verwendet wurde. Er trug in Prag am Gymnasium in der Neustadt Dichtkunst, dann zu Brzeznitz diese und die Redekunst vor, und erlangte 1773, eben zur Zeit der Aufhebung des Ordens, dem er angehörte, die theologische Doctorwürde. Nun wurde er Professor der Dichtkunst an der Prager Hochschule und behielt diese Stelle bis zu seiner im Jahre 1779 erfolgten Ernennung zum Dechant in Reichstadt im Bunzlauer Kreise. Daselbst lebte er im Rufe eines sogenannten „Schöngeistes“, was zu Ende des 18. Jahrhunderts noch etwas Besseres bedeutete, wie heut zu Tage, da man darunter gewöhnlich einen Phantasten, Halbverrückten oder wohl gar einen sentimentalen Thunichtgut versteht. In der Folge erhielt S. den Titel eines Ehrendomherrn des Stiftes zu Biben, wurde geistlicher wirklicher Hofrath des regierenden Herzogs von Zweybrücken, und als der Prinz- (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1778, v. Trattnern, 8°.) I. Bds. 2. Stück, S. 105. – Porträt. Arnold sc. (8°.).