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BLKÖ:Schili, Matthäus Christian

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schilder, Franz
Band: 29 (1875), ab Seite: 316. (Quelle)
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Schili, Matthäus Christian (theologischer Schriftsteller, geb. zu Wildon in Steiermark im Jahre 1762, gest. zu Maria-Fernitz ebenda 29. Juni 1832). Er war Zögling des vereinigten k. k. Seminars zu Gratz, in welchem er die Humanitäts- und philosophischen Studien beendete. Nun trat er in Privatdienste und arbeitete einige Jahre in Kanzleien auf dem Lande, was ihm aber auch nicht auf die Dauer zusagte, so daß er sich entschloß, dem geistlichen Stande sich zu widmen. Er trat nun in das General-Seminarium, beendete in demselben die Theologie, erlangte 1789 die Priesterweihe und widmete sich nun der Seelsorge, und zwar zunächst als Caplan zu St. Stephan bei Stainz, seit 1791 am Weitzberge und seit 1794 zu Pirkfeld. Im Jahre 1795 wurde er Actuar und Katechet an der Propstei und Hauptstadtpfarre Gratz, wo er in der Folge als Curat und Vicar wirkte. 1805 übertrug ihm der Bischof Johann Friedrich mit Beibehaltung seines Amtes die provisorische Direction des Seckauer Priesterhauses, welche er bis Mitte Mai 1808 versah, nachdem ihm schon das Jahr zuvor die Patronatspfarre Maria-Fernitz war verliehen worden, auf welcher er durch 25 Jahre als Seelenhirt der Gemeinde wohlthätig gewirkt. Schili wird als „in allen Berufspflichten sehr eifrig und thätig, für das geistliche und zeitliche Wohl seiner Pfarrkinder ungemein besorgt, als wahrer Vater der Armen und bekannt durch seine besondere Anhänglichkeit gegen alle Studirenden, die er mit Rath und That unterstützte“ geschildert. Ein Freund der Literatur, war er in seinem Gebiete auch schriftstellerisch thätig und hat folgende Schriften herausgegeben: „Entwürfe zu Sonn- und Festtags- und auch anderen Predigten verschiedenen Inhalts“, 4 Jahrgänge (Gratz 1801–1804, 8°.); – „Predigt am Namensfeste Kaiser Franz II. Zum Besten der abgebrannten Wildoner“ (ebd. 1804); – „Versuch einer Erläuterung des Ehepatentes vom 16. Jänner 1783 mit allen bis 27. Februar 1805 nachträglich darüber ergangenen Verordnungen. Nebst einem Anhange, wie die Grade der Verwandtschaft zählen“ (2. Aufl., ebd. 1807); – „Predigten eines Dorfpfarrers auf alle Sonn- und Festtage des Jahres“, 3 Theile (ebd. 1824). Bei der Gründung der Ostfiliale der k. k. steiermärkischen Landwirthschafts-Gesellschaft wurde S. zum Ausschußmitgliede gewählt, legte aber 1821 diese Würde nieder.

Steiermärkische Zeitschrift. Redig. von Dr. G. F. Schreiner, Dr. Albert von Muchar, C. G. Ritter von Leitner, A. Schröter (Gratz, Damian u. Sorge, 8°.) Neue Folge, VI. Jahrg. (1841). Heft 2. S. 38. – Schmutz (Carl), Historisch-topographisches Lexikon von Steyermark (Gratz 1822, A. Kienreich, 8°.) Bd. III, S. 482 [daselbst erscheint er mit zwei l (Schilli) geschrieben]. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1836, 8°.) Bd. IV, S. 537.