BLKÖ:Schröder, Gottfried Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 31 (1876), ab Seite: 319. (Quelle) | |||
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Karl Friedrich Freiherrn von Sch. [s. denselben S. 320] und des Wilhelm Freiherrn Sch. von Lilienhof [s. d. S. 334]. Trat im Alter von 17 Jahren in das Infanterie-Regiment Neipperg Nr. 7, in welchem er bei Beginn des siebenjährigen Krieges, 1756, bereits zum Hauptmann vorgerückt war. Mit Bernhard Brady [Bd. II, S. 107] und Graf Ruttant [Bd. XXVII, S. 310] erbot er sich zur Zeit der Belagerung der Festung Schweidnitz im August 1762, die Flesche von Jauernik zu vertheidigen. Das rühmliche Verhalten dieser Officiere wurde schon in Ruttant’s Biographie erzählt. Nur blieb Schröder glücklicher Weise unverwundet, während seine beiden Kameraden schwere Wunden davontrugen. Auch sonst noch hatte er sich, wie es in seinem Freiherrn-Diplom heißt, „in den offenen Feldschlachten, Stürmen und Belagerungen, welchen er beygewohnt und wobey er mehrere Wunden empfangen, auf das Rühmlichste hervorgethan“ und wurde, als noch kurz vor Beendigung des Krieges am 21. October 1762 aus Anlaß der heldenmüthigen Vertheidigung der Festung Schweidnitz die achte Promotion des Maria Theresien-Ordens stattfand, mit dem Ritterkreuze desselben ausgezeichnet und im Jahre 1766 in den Freiherrnstand erhoben. In rascher Folge rückte S. zum Obersten und Commandanten des 58. Infanterie-Regiments vor, mit welchem er im bayerischen Erbfolgekriege bei Oberschwedeldorf (Jänner 1779) thätig war. Im September 1786 wurde er [320] General und befehligte im folgenden Jahre eine Brigade in den Niederlanden. Dort war er wenig glücklich gegen die insurgirten Niederländer und mehrere auf Tournhout, wo Van der Mersch Alles aufwühlte, unternommene mißlungene Angriffe steigerten nur noch mehr den Uebermuth der Insurgenten und nährten den Aufstand. Als er dann bei Gent neuerdings geschlagen und verwundet worden, erfolgte seine Abberufung. Nach Ausbruch des Krieges mit Frankreich im Jahre 1793 erhielt er an Beaulieu’s Stelle den Oberbefehl, war aber auch da im Anbeginn vom Mißgeschick verfolgt und mußte nach dem gegen einen weit stärkeren Feind verlorenen Treffen bei Arlon, 9. Mai, sich zurückziehen. Nachdem er sich in die Festung Luxemburg geworfen, vertheidigte er dieselbe gemeinschaftlich mit Bender durch acht Monate in heldenmüthiger Weise. Im Februar 1793 wurde er Feldmarschall-Lieutenant. Als 1795 Westgalizien an Oesterreich kam, wurde er Commandant in Krakau. S. starb im Alter von 72 Jahren.
Schröder, Gottfried, auch Johann Gottfried Freiherr (k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Berlin um 1735, gest. zu Pellendorf in Niederösterreich 18. Februar 1807). Bruder des- Freiherrnstands-Diplom ddo. Wien 13. September 1766. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 166 u. 1730. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 598 [daselbst erscheint er als Gottfried Freiherr Schröder von Lilienhof. Das ist unrichtig; er ist ohne das Prädicat Lilienhof, das sein Bruder Wilhelm Schröder führt, baronisirt worden; auch läßt ihn Gräffer zu Krakau sterben, während sein Tod in Niederösterreich erfolgte]. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon u. s. w. (Hildburghausen, gr. 8°.) Zweite Abtheilung, Bd. VIII, S. 7, Nr. 4 [heißt daselbst irrig Karl]. – Dictionnaire biographique et historique des hommes marquans de la fin du dix-huitième siècle ... (Londres 1800, gr. 8°.) Tome III, p. 351. – Wappen. Längsgetheilter Schild. Im vorderen rothen Felde ein mit der Spitze aufwärts gestellter bloßer Degen, rechts und links von goldenen sechseckigen Sternen begleitet. Im hinteren blauen Felde ein goldener gekrönter Storch. Auf dem Schildrande ruhen zwei zu einander gekehrte gekrönte Turnierhelme. Auf der Krone des rechten Helms steht zwischen zwei mit ihren Sachsen einwärts gekehrten silbernen Adlerflügeln der vorbeschriebene linksgekehrte goldene gekrönte Storch; auf der Krone des linken erhebt sich zwischen zwei in der Mitte quergetheilten, das vordere rechte golden über roth, das hintere linke blau über Silber, Büffelhörnern der vorbeschriebene Degen. Die Helmdecken zur Rechten sind roth, zur Linken blau, beiderseits mit Gold unterlegt.