BLKÖ:Spach, Felix Michael

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Spacek, Jacob
Band: 36 (1878), ab Seite: 46. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Felix Michael Spach in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Spach, Felix Michael|36|46|}}

Spach, Felix Michael, mit dem Stiftsnamen Paul (Benedictiner, geb. zu Villach 6. März 1789, Todesjahr unbekannt). Nachdem er in den Jahren 1804–1809 das Gymnasium in Klagenfurt besucht, trat er im letztgenannten Jahre in das Benedictinerkloster Sanct-Paul im Lavantthale, eine Niederlassung des durch seine gelehrten Mönche berühmt gewordenen Klosters St. Blasien im Schwarzwalde. In St. Paul legte S. im Jahre 1812 Profeß ab, und setzte seine philosophischen und theologischen Studien darin fort, welche er im J. 1814 beendete. Noch während derselben wurde er seiner Tüchtigkeit wegen im Lehrfache verwendet, und zwar trug er seit 1812 Mathematik, seit 1814 aber auch Naturkunde an dem Benedictiner Gymnasium in St. Paul, einer seiner Zeit in gutem Ansehen stehenden Lehranstalt vor. Im Jahre 1818 kam S. als Professor der Humanitätsclassen an das Gymnasium nach Klagenfurt, wo er im Jahre 1828 zum Professor der Physik am Lyceum befördert wurde. In seinem Fache war S. auch schriftstellerisch thätig, und seine Lehrbücher, ganz aus der Schablone dieser Büchergattung tretend, verrathen den gründlichen und kenntnißreichen Schulmann. Es sind: „Euclids Elemente“, die vier ersten Bücher neu bearbeitet und bedeutend vermehrt (Klagenfurt 1817); – „Beiträge zum Uebersetzen aus dem Lateinischen in das Deutsche, für Humanitätsclassen an den k. k. österreichischen Gymnasien mit den werthvollsten Stellen aus Virgil, Ovid, Horaz, Seneca u. s. w.“ (ebenda 1822); – „Cicero’s catilinarische Rede und 41 Oden des Horaz, ins Deutsche übersetzt“ (ebd. 1823); – „Anfangsgründe der Mathematik. 1. Theil: Arithmetik oder Zahlenwissenschaft; 2. Theil: Geometrie oder Raumgrössenlehre“ (Wien 1826, mit 2 Steintafeln, bis 1835 4 Auflagen), diente auch als Lehrbuch in der k. k. Cadetten-Compagnie in Gratz; – „Neue Parallelen-Theorie“ (Wien 1852. Neue Ausgabe 1853, Sollinger, 8°.); – „Logarithmentafeln. Neue Einrichtung“ (ebd. 1856, Sommer); – „Würdigung einer neuen Weltansicht, dass unsere Erde im Mittelpunct des Weltalls steht....., von Karl Schöpffer“ (Wien 1855, Sommer). Auch im Klagenfurter Unterhaltungsblatt „Carinthia“ und sonst zerstreut finden sich Arbeiten Spach’s – so über barometrisches Höhemessen, über die Regulirung der Sonnenuhren, über die Nothwendigkeit der Zeitbeschränkung bei Zinseszinsen – eine Berichtigung von Dase’s Berechnung des Erdgewichtes u. s. w. Heinrich Hermann in seiner „Culturgeschichte Kärntens“ bemerkt über Spach: „So absonderlich seine Sprachweise und Darstellung, so compreß und verstellt der von ihm zur Raum- und Kostenersparung veranlaßte Druck, enthalten doch diese Editionen viel Werthvolles, selbständig Gedachtes, mit bewunderungswürdigem Fleiße Geordnetes.“ Der größere Theil seiner Schriften ist in den Bücher-Katalogen nicht zu finden, und auffallenderweise fehlt Spach’s Namen in Poggendorff’s „Biographischem Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften“. Da sein letztes Buch [47] 1855 erschienen, muß er wohl im genannten Jahre noch gelebt haben.

Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. V, S. 84. – Hermann (Heinrich), Handbuch der Geschichte des Herzogthums Kärnten, in Vereinigung mit den österreichischen Fürstenthümern (Klagenfurt 1860, Leon, 8°.) Bd. III, Heft 3: Culturgeschichte Kärntens vom Jahre 1790–1857, S. 209.