BLKÖ:Speckbacher, Andreas (Anderl)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 36 (1878), ab Seite: 131. (Quelle) | |||
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Mutter im Tode voraus. Anderl, wie in seines Vaters Lebensgeschichte erzählt und von Deferegger durch ein prächtiges Bild dargestellt ist, lief vom Hause und den Schützen nach, als diese gegen den Feind auszogen. Als er seinen Vater fand, blieb er diesem zur Seite, bis er im unglücklichen Kampfe bei Mellegg am 17., n. A. 16. October 1809 gefangen und mit anderen Gefangenen fortgeschleppt wurde. Dem elfjährigen Knaben sagten die Soldaten: der Vater sei todt. Zunächst kam er nach Landshut. Als der König von dem Knaben, dessen Muth und Unerschrockenheit von allen Seiten gerühmt wurden, hörte, verlangte er ihn zu sehen. [132] Der Knabe weigerte sich, von seinen Kameraden und Landsleuten getrennt zu werden. „Er sei nicht mehr und nicht weniger schuldig als sie“, rief er ein um das andere Mal und wollte nicht gehen. Als man ihn endlich vor den König gebracht, gab er diesem auf die Frage, was mit ihm geschehen werde, zur Antwort: „Umbringen wird man mich wie meinen Vater“. Der König beruhigte ihn, sprach längere Zeit mit ihm, und befahl, daß er in eine Erziehungsanstalt gebracht werde. Dort wurde er auf Kosten des Königs bis 1816 erzogen. In der Anstalt lernte er gut. Endlich verlangte es den Vater nach seinem Sohne und er erbat sich denselben von dem Könige Max. Bei den freundschaftlichen Beziehungen, welche inzwischen beide Fürstenhäuser Habsburg und Wittelsbach verknüpften, ward Speckbacher’s Bitte bald bewilligt und Anderl kehrte zu seinem Vater zurück. Der alte Speckbacher empfahl nun den neunzehnjährigen Sohn der Gnade des Kaisers und Anderl wurde 1817 zum k. k Berg- und Salinenwesens-Praktikanten ernannt und ihm. bis er ein ordentliches Stipendium erhielt, die Summe eines solchen, 200 fl., als außerordentlicher Unterhaltungsbeitrag verliehen. Mit 1. November 1817 bezog er die Schule zu Schemnitz. Nach trefflicher Verwendung in der Akademie wurde er auf Reisen geschickt. auf welchen er die Eisenwerke in Nieder-Ungarn, dann in Mariazell, Eisenerz und Kärnthen besuchte und nach viermonatlicher Fahrt am 15. April 1821 zum Amts- und Zeugschreiber bei dem Eisenberg- und Hüttenamte zu Pillersee angestellt wurde. Stufenweise vorrückend, diente er zu Kössen (1823), zu Brixlegg und Achenrain (1824), zu Jenbach, wo er 1826 bis 1831 provisorisch die Berg- und Salinen-Direction leitete, daselbst 1831 wirklicher Controlor und nach des Verwalters Tode, mit der Leitung der Geschäfte betraut wurde. Aber schon im Jahre 1834, im Alter von erst 36 Jahren, raffte ihn der Tod dahin. Anderl war ein tüchtiger Bergbeamter und unter seiner Leitung hob sich das mercantilische Geschäft des ihm anvertrauten Eisenwerkes. Am 25. November 1828 hatte sich Anderl mit Aloisia Meyr, der Tochter des k. k. Berg- und Salinenrathes Michael Meyr, vermält, aus welcher Ehe zwei Töchter den Vater überlebten. Seiner Witwe wurde eine entsprechende Pension allergnädigst bewilligt. –
2. Ihr Sohn Andreas (Anderl) (geb. 26. Februar 1798 zu Rinn, gest. zu Hall 25. März 1834) ging aber auch um volle zehn Jahre der