BLKÖ:Stöckl, Leonhard

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 39 (1879), ab Seite: 97. (Quelle)
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1. Leonhard Stöckl, oder wie er sich, der damaligen Zeitsitte gemäß, latinisirt schrieb: Stöckelius (geb. zu Bartfeld im Saroser Comitate Ungarns im Jahre 1510, gest. 6. Juni 1560). Sein Vater, der Schlosser war, ließ den Sohn studiren. Als Studiosus führte dieser ein wahres Wanderleben, denn er kam von Bartfeld nach Kaschau, von Kaschau nach Breslau, von da nach Wittenberg, wo Luther und Melanchthon seine Lehrer wurden und ihn hochschätzen lernten. Bald darauf versah er in Eisleben die Rectorstelle, da er sich aber dort in Glaubenssachen mit den Leuten nicht einigen konnte, so kehrte er in Kurzem nach Wittenberg und von da trotz aller Versuche Melanchthon’s, ihn an diese Stadt zu fesseln, in seine Heimat nach Bartfeld zurück, wo er noch zwanzig Jahre als Schulrector wirkte. Kurz nach des Vaters Tode gab der Sohn von dessen zahlreichen Schriften die „Annotationes locorum communium doctrinae christianae Melanchthonis“ (Basileae 1561, Oporinus, 8°.), viele Jahre später erst die „Postilla latina“ (Bartphae 1590, Fol.) heraus. Stöckl war ein eifriger Protestant; das Glaubensbekenntniß der Gemeinden von Kaschau. Leutschau, Bartfeld, Eperies und Klausenburg legte er dem Kaiser Ferdinand I. und dem Graner Erzbischof Anton Verantius vor [Wallaszky (Paulus), Conspectus reipublicae literariae in Hungaria ab initiis regni ad nostra usque tempora delineatus (Posonii et Lipsiae 1785, Ant. Loewe, 8°.) p. 114. – Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Posonii 1777, A. Loewe, 8°.) Tomus III, p. 308.] –