BLKÖ:Szirmay, Nicolaus

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szirmay, Ottobor
Band: 42 (1880), ab Seite: 203. (Quelle)
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18. Nicolaus (geb. 1652, gest. 10. September 1720), ein Sohn Peter von Szirmay’s aus dessen Ehe mit Anna Keczer, spielte in den politischen Angelegenheiten seines Vaterlandes eine hervorragende Rolle; im Jahre 1715 wohnte er dem in Preßburg abgehaltenen Landtage als Deputirter bei, auch wurde er verschiedenen wichtigen Commissionen als Vertrauensmann beigezogen. Bei dem im Jahre 1711 erfolgten Tode seines älteren kinderlosen Bruders Stephan [S. 205, Nr. 27] wäre er zunächst berechtigt gewesen, die Erbschaft der großen Güter desselben, sowie des von diesem gestifteten Majorats anzutreten. Da er aber dem protestantischen Glauben nicht entsagen wollte – welche Bedingung zum Antritte des Majorates erforderlich war – so ging dieses zugleich mit den Gütern auf einen Neffen Stephans, auf Thomas Dessewffy über, den jener auch aus dieser Ursache adoptirt hatte. Nicolaus war ein sehr eifriger Protestant, und zwar zu einer Zeit, in welcher die evangelische Kirche in Ungarn unter schwerem Drucke seufzte. Als eine der bedeutendsten Schulen der Evangelisch-Lutherischen galt die 1665 zu Eperies gegründete. Aber schon im Sturm des Jahres 1672 wurden die Professoren daraus verjagt und das schöne Gebäude den Jesuiten übergeben. Erst 1705 erhielten die Lutheraner dasselbe zurück, aber damit war ihnen wenig geholfen, da die reichen Fundationen in den Händen der Jesuiten verblieben. Die Anstalt war nicht in der Lage, sich aus eigenen Mitteln wieder aufzuhelfen. Da schickten denn die Vorsteher des Eperieser Collegiums zwei Männer, Nicolaus Szirmay und Michael Meltzer, zu dem in Polen gegen den russischen Czaren Peter siegreichen Schwedenkönig Karl XII., ihn um Unterstützung zu bitten. Dieser aber stiftete vorderhand laut einer Urkunde vom 20. Juli 1705 blos vier ansehnliche Stipendien für die auf der Universität Greifswalde Theologie studirenden evang. Ungarn. Erst nach der Rosenberger Synode (April 1707) reiste auf Rákóczy’s Befehl der Superintendent Krmann [Bd. XIII, S. 238] zum schwedischen König, folgte diesem nach der für denselben unglücklichen Schlacht bei Pultawa und erhielt von ihm 20.000 Thaler für das Eperieser Collegium. Nicolaus war seit 1672 mit der einer angesehenen ungarischen Adelsfamilie [Bd. XXXIV, S. 98] entstammenden Anna Semsey vermält, welche ihm in einer zwanzigjährigen Ehe zehn Kinder gebar, von denen Thomas [204] [Seite 209] später eine hervorragende Rolle spielte. Aber schon mit dieses Thomas Tochter Anna erlosch die von Nicolaus gestiftete Nebenlinie. –