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BLKÖ:Thurn-Taxis, Alexander Ferdinand Fürst

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 45 (1882), ab Seite: 66. (Quelle)
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Thurn-Taxis, Alexander Ferdinand Fürst (Ritter des goldenen Vließes, geb. 22. März 1704, gest. zu Regensburg 17. März 1773), ältester Sohn des Reichsfürsten Anselm Franz aus dessen Ehe mit Louise Anna Francisca Prinzessin Lobkowitz. Standesmäßig erzogen, machte er die übliche Cavalierstour und erhielt am 2. Februar 1725, 21 Jahre alt, den kurpfälzischen St. Hubertsorden. 1733 wurde ihm von Kaiser Karl VI. ein Regiment Dragoner, 1739 von König August III. von Polen der Orden des weißen Adlers verliehen. In letzterem Jahre folgte er auch seinem verstorbenen Vater in der Regierung. Nach dem Tode Karls VI., der ihn 1740 zum geheimen Rathe erhoben hatte, trat er zur Partei des Hauses Bayern über, welchem der neue Kaiser, Karl VII. angehörte. Von diesem wurde er, mit der Würde eines wirklichen geheimen Rathes bekleidet, am 2. Februar 1742 zum Principalcommissär auf dem Reichstage ernannt. Als aber Karl VII. am 20. Jänner 1745 das Zeitliche segnete, verließ der Fürst die bayrischen Dienste und kehrte zur österreichischen Partei zurück. Von dem neuen Kaiser, Franz I. Stephan, der ihm gleichfalls die Würde eines wirklichen geheimen Rathes verlieh, wurde sein bisheriges Reichserbpost-Generalat zu einem fürstlichen Thronlehen erhoben und ihm darüber am 20. Mai 1747 vom kaiserlichen Throne die erste Belehnung ertheilt. Im Jahre 1748 zum kaiserlichen Principalcommissär auf dem Reichstage zu Regensburg ernannt, nahm er in dieser Stadt seinen bleibenden Wohnsitz und führte sein Amt durch 24 Jahre bis an sein Lebensende. Am 29. November 1749 erhielt er vom Kaiser den Orden des goldenen Vließes und am 30. Mai 1754 trat er zugleich mit dem Hause Schwarzenberg mit Sitz und Stimme in das reichsfürstliche Collegium ein. Fürst Alexander Ferdinand vermälte sich dreimal, zuerst am 11. April 1731 mit Sophie Christine Louise Prinzessin von Brandenburg-Bayreuth, welche nach langer Krankheit am 13. Juni 1739 im Alter von 29 Jahren zu Brüssel starb. Vor ihrer Ehe protestantischen Bekenntnisses, nahm sie aus Liebe zu ihrem Gatten am 17. März 1733 zu Mainz die römisch katholische Religion an. Am 23. März 1743 reichte er seine Hand der Herzogin Louise von Lothringen-Lambesc. Zum dritten Male vermälte er sich am 21. September 1750, mit Marie Henriette Prinzessin Fürstenberg-Stühlingen, welche etwas über ein Jahr vor ihm, am 4. Juni 1772, aus dem Leben schied. Aus der ersten Ehe hatte er fünf, aus der zweiten sieben Kinder, von denen allen fünf in der Kindheit starben. Der in Rede stehende Fürst wird sowohl in Meyer’s „Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände“ (Hildburghausen 1851, bibliogr. Institut gr. 8°.) II. Abtheilung, Bd. XI, S. 978, Nr. 9, als auch in Malý-Rieger’s „Slovník naučný“ Bd. IX, S. 433 irrigerweise Alexander Franz genannt, [67] während er doch richtig Alexander Ferdinand heißt.

Porträt. Juncker pinx. J. E. Nilson sc. Halbfigur, 4°. – Das Bildniß seiner dritten Frau Marie Henriette Prinzessin Fürstenberg-Stühlingen ist gleichfalls nach dem Gemälde von Juncker von Nilson (Halbf. in 4°.) gestochen.