BLKÖ:Thurn-Taxis, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Thurn-Taxis, Felix
Band: 45 (1882), ab Seite: 72. (Quelle)
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11. Franz (gest. 1518), ein Sohn Simons und Neffe Gabriels. Franz, Gabriel und des Letzteren Vater Roger sind die Begründer der Postanstalt, dieses in der Culturgeschichte der Menschheit so überaus wichtigen und noch heute neben den Eisenbahnen sich behauptenden Culturmittels. Gabriel führte in Tirol die Post ein, und seine Nachkommenschaft, das gräfliche Haus von Thurn-Valsassina und Taxis zu Innsbruck bekleidet in dieser Stadt noch gegenwärtig das Oberst-Postmeisteramt. Sein Oheim Franz, der unter Kaiser Max I. am burgundisch-niederländischen Hofe lebte, unterhielt zuerst reitende Boten mit Pferdewechsel von Brüssel bis an die französische Grenze und errichtete dann regelmäßige Reitposten mit Reiter- und Pferdewechsel von Brüssel nach Wien. Beide Posten, anfangs nur für den Dienst des Staates bestimmt, wurden bald auch gegen Vergütung von Privatpersonen, besonders von Kaufleuten benützt. Franz, im Jahre 1516 von Kaiser Max I. zu dessen niederländischem Postmeister ernannt, betrieb die Anstalt in erster Zeit nicht ohne Risico und baren Schaden für eigene Rechnung. Von einer Gewerbesteuer befreite ihn die unentgeltliche Expedition der Staatscorrespondenz. Das niederländische General-Postmeisteramt blieb, doch nicht erblich, auch nach ihm bei der Familie. Siehe darüber unter S. 80 das Haus Thurn-Taxis und die Post. –