Zum Inhalt springen

BLKÖ:Tomaselli, Joseph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Tomaselli, Giuseppe
Band: 46 (1882), ab Seite: 72. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Giuseppe Tomaselli in der Wikipedia
Joseph Tomaselli in Wikidata
GND-Eintrag: 11740442X, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Tomaselli, Joseph|46|72|}}

Tomaselli. Joseph (Sänger, geb. zu Roveredo in Südtirol am 30. Jänner 1758, nach Anderen erst 1762 oder 1763, gest. zu Würzburg am 20., nach Anderen 30. März 1836). Seine musikalische Laufbahn begann in Mailand. Im Jahre 1781 kam er nach Salzburg, wo er bis 1803 in der Capelle des Fürsten Erzbischofs Hieronymus Colloredo und nachdem Erzherzog Ferdinand von Toscana die Regierung übernommen hatte, von 1803 bis 1807 als dessen erster Hof- und Kammersänger wirkte. 1807 als k. k. Hofcapellensänger in Wien angestellt, verblieb er in dieser Eigenschaft bis 1833. Tomaselli, der eine imposante Gestalt besaß, war mit einer umfangreichen und biegsamen Summe ausgestattet. Neben seinem Berufe zugleich als ausgezeichneter Gesang- und Clavierlehrer thätig, bildete er treffliche Sänger und Sängerinen heran, unter letzteren Elisabeth Neukomm (gest. zu Venedig 6. Jänner 1816) und seine Tochter Katharina Tomaselli, zu ihrer Zeit erste Sängerin am Stadttheater in Brünn und Mutter der beliebten Localsängerin Josephine Gallmeyer. Erst im hohen Alter dienstunfähig, wurde er in den Ruhestand versetzt und erhielt die Erlaubniß, seine Pension im Auslande verzehren zu dürfen. Infolgedessen übersiedelte er als übrigens vollkommen rüstiger Greis nach Würzburg, wo er bald danach, 75 Jahre alt, starb. Ueber die Familie Tomaselli vergleiche Näheres unten.

Neues Universal-Lexikon der Tonkunst. Herausgegeben von Schladebach-Bernsdorf (Offenbach 1861, Joh. André, Lex.-8°.) Bd. III, S. 739. – Gerber (Ernst Ludwig). Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, gr. 8°.) Bd. IV, S. 368. – Gaßner (F. S. Dr.). Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex.-8°.) S. 831. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, gr. 8°.). Zweite Abtheilung, Bd. XI, S. 1204. – Engl (Joh. Ev.). Gedenkbuch der Salzburger Liedertafel zum 25jährigen Stiftungsfeste am 22. November 1872 (Salzburg, gedr. bei Endl, 1872) S. 284. – Pillwein (Benedict). Biographische Schilderungen oder Lexikon salzburgischer… Künstler u. s. w. (Salzburg 1821, 8°.) S. 238.
Porträt. Photographie nach einem Gemälde von Krafft.