BLKÖ:Trapp, Jacob (IV.)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Trapp, Jacob (III.)
Band: 46 (1882), ab Seite: 276. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Jacob Trapp in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Trapp, Jacob (IV.)|46|276|}}

4. Jacob IV. (gest. 1563), ein Sohn Jacobs III. aus dessen Ehe mit Veronica von Welsperg. Um sich am Grabe des Erlösers die Weihe höherer Thatkraft zu holen, unternahm er eine Wallfahrt nach Jerusalem. Auf seiner Rückkehr wurde er in Venedig von einigen Freunden, darunter von seinem Vetter mütterlicherseits Jacob Freiherrn von Boimont, Herrn von Schwanburg und Pairsberg, begrüßt und in seine Heimat Tirol begleitet. Dieser Freiherr war der Familie Trapp mit besonderer Treue zugethan. Selbst aus ansehnlichem Geschlechte (geb. zu Ivano 1526), lebte er am glänzenden Hofe des Cardinals Christoph von Madruz, dann an jenem Ferdinands I. und dessen Sohnes Erzherzog Ferdinand von Tirol, war Statthalter in diesem Lande und machte sich um dasselbe besonders dadurch verdient, daß er die verheerende Etsch durch kostbare Ufer- und Wasserbauten eindämmte, so das verpestende Sumpfwasser ableitete und durch einen kundigen Reismeister aus Italien den Bau der Reispflanze, dieses in versumpften Gegenden am besten fortkommenden und den Boden verbessernden Gewächses, einführte. Boimont war auch Pfleger der Trapp’schen Herrschaft Eschenlohe, welche Kaiser Maximilian mit Urkunde ddo. Freitag vor St. Appollonia[WS 1] 1492 mit dem Amte Ulten den Brüdern Georg und Jacob Trapp als Pfandherrschaft um die Summe von 15.000 fl. anheimgab, wogegen diese gleichzeitig auf Ivano Verzicht leisteten. Als Jacob Trapp [277] 1563 in Innsbruck an einem bösartigen Aussatz lebensgefährlich erkrankte, eilte Boimont sofort dahin, pflegte und wartete den Freund in eigener Person und brachte, nachdem derselbe gestorben, den Leichnam ins Erbbegräbniß zu Schluderns. Alsdann vertrat er Vaterstelle an Jacobs mit Katharina von Wolkenstein-Rodenegg erzeugten Kindern Jacob V. und Georg. Von Jacob IV. von Trapp hat sich noch eine Denkmünze erhalten, ein Exemplar derselben wird im k. k. Wiener Münzcabinet aufbewahrt. Es zeigt auf der Vorderseite Jacobs Brustbild mit Barett und mit goldener Kette, an welcher das Hierosolymitaner Kreuz hängt, über dem Gewande. Am Rumpfe sieht man die Chiffre des Medailleurs WV. Die Denkmünze enthält die Umschrift: „JACO.(bus) TRAPP. IN. PIS.(ein) & CHVRW.(urg) – EQVES. MAG.(ister) CV.(riae) TIRO.(lensis) HE.(reditarius) D.(ominus) AMATIE“. Die Rückseite zeigt in einer Vertiefung auf zierlichem Wappenschilde drei blaue Flüge auf silbernem Felde, unten den eckig gezogenen silbernen Querbalken, als Trapp’sches Wappen. Rechts sieht man noch das Krückenkreuz von Jerusalem mit vier gleichen Kreuzlein in den Winkeln. Links lehnt an einem halben Mühlrad ein entblößtes Schwert. Die Größe der schön geschnittenen Denkmünze beträgt 1 Zoll 7 Linien, das Gewicht 315/16 Loth. Eine Abbildung derselben enthält Bergmann’s mehrerwähntes Werk: „Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des österreichischen Kaiserstaates vom XVI. bis zum XIX. Jahrhunderte“ auf Tafel XIX, Nr. 94. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: St. Appolonia.