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BLKÖ:Tretter, Georg

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Treu, Friedrich
Band: 47 (1883), ab Seite: 170. (Quelle)
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4. Ein Georg Tretter (geb. zu Pesth im Jahre 1804) hat sich als Uebersetzer des berühmten Gedichtes „Cserhalom“ von Vörösmarty bekannt gemacht. Die Uebersetzung Tretter’s befindet sich vollständig abgedruckt in Toldy-Fenyéry’s „Handbuch der ungarischen Poesie“ (Pesth und Wien 1828, Kilian und Gerold, gr. 8°.) Bd. II, S. 518–530. Cserhalom, ein Dorf im Comitate Doboka in Siebenbürgen, ist der Schauplatz der im Jahre 1070 zwischen den Ungarn und Kumaniern geschlagenen Schlacht, in welcher die Letzteren vernichtet wurden. Nach Tretter hat auch der treffliche Kenner ungarischer Literatur Dr. Faust Pachler von diesem Epos, welches Toldy als die Perle der Dichtungen Vörösmarty’s bezeichnet, im Versmaße des Originals eine deutsche Uebertragung geliefert, welche er im Jahrbuche „Die Dioskuren“ veröffentlichte und im Separatabdruck unter dem Titel: „Cserhalom. Episches Gedicht aus dem Ungarischen des Michael Vörösmarty. Im Versmaße der Urschrift übersetzt von Faust Pachler“ (Wien 1878, 8°., 20 S.) erscheinen ließ. Dieser Uebersetzung hat Gustav Heinrich im Essai: „Ungarische Dichtungen in deutscher Gestalt“ in Hunfalvi’s „Literarischen Briefen aus Ungarn“ die Palme zuerkannt. Obiger Georg Tretter, später geadelt: Tretter von Járy, ist der Sohn von Wirthsleuten, studirte in Pesth die Rechte, wurde 1845 Stadtrichter daselbst und erhielt 1850 in Wien einen höheren, dem Herausgeber dieses Lexikons unbekannten Dienstposten. Er ist auch der Verfasser der „Deutschen Xenien aus und für Ungarn“ (Leipzig 1842). Außer Vörösmarty’s „Cserhalom“ übertrug er noch ein Fragment des Gedichtes „Elte“ von Karl Kisfaludy. Die Uebersetzung erschien zuerst in Hormayr’s „Archiv für Historie“, 1827, 9. Heft, dann aber auch in Toldy-Fenyéry’s „Handbuch der ungarischen Poesie“ (Pesth und Wien 1828) Bd. II, S. 454–462, worin sich von Tretter auch Uebersetzungen aus. Alexander Kisfaludy, und zwar des siebenten Gesanges von „Himfy’s Liebesliedern“ Dal 100, 172, dann [171] aus der Abtheilung: „Glückliche Liebe“ Dal 16, 33, 130; ferner von Dichtungen Kölcsey’s die Ballade „Dobozi“. die Romanze „Das Gewitter“, das Lied im Kahn in Uebertragung vorfinden. [Hunfalvy (Paul). Literarische Berichte aus Ungarn (Budapesth 1878, gr. 8°.) II. Jahrg. (1878), S. 91. Anmerkung.]