BLKÖ:Wirth, Johann Nepomuk
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 57 (1889), ab Seite: 119. (Quelle) | |||
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Matthäus und dem noch berühmteren Bildhauer Georg Raphael Donner verschwägert. Wirth bildete sich zugleich mit seinem Bruder an der Wiener Graveurakademie und wurde nach dem Ausspruche eines in der Medaillenkunde bewährten Kenners, des Herrn von Bergmann, der ausgezeichnetste Medailleur Oesterreichs in neuerer Zeit, wie alle seine Medaillen zeigen. Von diesen ist eine Folge bekannt, welche er während der Regierungszeit des Kaisers Franz I. prägte, und zwar zur Feier der Krönung desselben zum römischen Kaiser 14. Juli 1792: die zweierlei „Opfermedaillen“ zu dieser Krönung; – die von Kaiser Franz gestiftete „Tapferkeitsmedaille“; – die „Medaille auf die Geburt des Kronprinzen Ferdinand 19. April 1793“; – die „große Preismedaille der k. k. Akademie der bildenden Künste“; – die „Belohnungsmedaille“ für die acht Officiere vom 15. großbritannischen Chevauxlegers-Regimente, die in der Schlacht bei Cambray (24. April 1794) sich ausgezeichnet haben; – „auf die Huldigung Galiziens“ 17. August 1794“, früher schon (1784) hatte er die Medaille auf die Errichtung der Akademie in Lemberg geprägt; – die österreichische „Aufgebotsmedaille“ 1797; – die Reversseite der Medaille Dalmatae bene merenti 1801; – „auf die Annahme der österreichischen Kaiserwürde“ 11. August 1804; – die „Wahlspruch- und zugleich mittlere Civilehrenmedaille“; – „auf die Enthüllung der Kaiser Josephsstatue am 23. November 1807“; – „auf die dritte Vermälung des Kaisers mit Maria Ludovica von Este 6. Jänner 1808“. Auch die auf die Krönung der Kaiserin Maria Ludovica, Gemalin Kaiser Leopold II. , geprägte Medaille ist ein Werk Wirth’s. In seinem amtlichen Berufe wurde er in Anerkennung seiner vielfachen Verdienste k. k. Bergrath, Kammermedailleur und Director der Kunstschule seiner Section, in welch letzterer Eigenschaft er im Alter von 57 Jahren starb. Wir suchen Wirth’s Namen in den verschiedenen Werken über Oesterreichs Kunst und Künstler vergebens; nur Meusel gedenkt dieses Medailleurs in den „Miscellaneen artist. Inhalts“ im 30. Heft, S. 364.
Wirth, Johann Nepomuk (Medailleur, geb. in Wien 1753, gest. ebenda 27. November 1810). Wohl ein Neffe oder doch sehr naher Verwandter Friedrich Wirth’s, des Seniors jener alten Wiener Goldschmied- und Graveurfamilie, aus welcher später die geschickten Medailleure und Ciseleure dieses Namens hervorgingen. Durch dieses Friedrich Tochter Anna Maria (geb. 1707) war er auch mit deren Gatten, dem berühmten Stempelschneider- Bergmann (Joseph). Pflege der Numismatik in Oesterreich im XVIII. Jahrhundert mit besonderem Hinblick auf das k. k. Münz- und Medaillencabinet in Wien (Wien 1857, gr. 8°.) Bd. II, S. 69.