BLKÖ:Zoller, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 60 (1891), ab Seite: 248. (Quelle) | |||
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Michael Hueber in Innsbruck, und er malte schon in seiner Lehrzeit so gut, daß er seinem Meister bei Ausmalung des Saales im Kloster Stams helfen konnte und ihn dieser einige Stücke allein vollenden ließ. Alsdann begab er sich nach Wien, von dort aber nach Klagenfurt, wo er für längere Zeit seinen Aufenthalt nahm. Doch ist über seine Arbeiten im Kärnthnerlande leider nichts bekannt. 1753 kehrte er in sein Vaterland Tirol zurück, machte sich daselbst in Hall seßhaft und erwarb das Bürgerrecht. Er malte viel, ebenso Altarblätter wie al fresco. Von ersteren sind bekannt jene in den Kirchen zu Telfes im Stubeythale und zu Telfs im Unterinnthal, ferner zu Anras im Pusterthale, dann das Hochaltarblatt in der Pfarrkirche zu Lienz. Ferner malte er die Fresken in den obengenannten Kirchen zu Telfes und Telfs, in den Kirchen zu Tilliach auf dem Wege nach Luggau, dann in Gschnitz, zu Mutters, zu Schmirn bei Steinach und zu Patsch, letztere in Gemeinschaft mit dem Maler Kremer, und war dies seine letzte Arbeit. Von seinen übrigen Werken sind noch bekannt: in Innsbruck auf dem städtischen Gottesacker unter dem neuen Bogengange der h. Cassian; zu Hall auf dem Friedhofe die Stationen; im Innsbrucker Museum Ferdinandeum das Marterthum des h. Pantaleon, ein Nachtstück, der h. Sebastian, auch Nachtstück, beide auf Leinwand, zwei Höhlenlandschaften, eine mit einem Hirsch, die andere mit einem Panther, beide auf Holz, dann eine Landschaft mit Gebäuden an einem Flusse, Carton. Anton Zoller war ein ebenso geschickter als vielseitiger Künstler; er verstand sich trefflich auf Architectur und Perspective und malte mit großem Geschick Landschaften, deren sich mehrere im Privatbesitz befinden mögen. Von seinen drei Söhnen wurden Franz Karl und Joseph [249] Anton auch Maler, und folgen ihre Lebensskizzen weiter unten.
Zoller, Anton (Historienmaler, geb. zu Telfs im Oberinnthal 1695, gest. zu Hall 1768). Den ersten Unterricht in seiner Kunst erhielt er bei- Bote für Tirol und Vorarlberg (Innsbruck, kl. Fol.) 1827, Nr. 10–12, 49. – Tirolisches Künstler-Lexikon oder kurze Lebensbeschreibung jener Künstler, welche geborene Tiroler waren oder eine längere Zeit in Tirol sich aufgehalten haben. Von einem Verehrer der Künste [geistlicher Rath Leman] (Innsbruck 1830, Fel. Rauch, 8°.) S. 285. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1832, 8°.) Bd. VI, S. 260. – Tschischka (Franz). Kunst- und Alterthum im österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Beck, gr. 8°.) S. 146, 149, 151, 153, 154, 409. – Staffler (Joh. Jac.). Das deutsche Tirol und Vorarlberg u. s. w. (Innsbruck 1847, Rauch, 8°.) Bd. I, S. 377.