BLKÖ:Zoller, Joseph Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zoller, Michael von
Band: 60 (1891), ab Seite: 250. (Quelle)
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Zoller, Joseph Anton (Maler, geb. zu Klagenfurt 1731, gest. zu Hall 1791). Der älteste Sohn des Historienmalers Anton und Bruder Franz Karls. Mit seinem Vater, der ihn ganz ausbildete, kam er aus Kärnthen nach Tirol zurück, wo er ihm bei den Arbeiten half, nach dessen Tode aber allein mehrere Kirchen malte: so zu Tschötsch bei Brixen, in Untervintl, zu Stöckl bei St. Sigmund im Pusterthale, auf dem Ronggen bei Innsbruck, zu Absam, dann zu Neustift im Stubeyerthale, wo der Plafond, der die Sendung des heiligen Geistes darstellt, von ihm ist; die Salvatorkirche zu Hall, wo er im Jahre 1780 den Plafond und drei Altarbilder gemalt, und das Kirchlein in der oberen Pettnau, wo er einige Altargemälde ausgeführt. Doch werden seine Arbeiten nicht gleichwerthig mit denen seines Vaters geschätzt. Es haftet ihnen immer etwas Steifes an, er liebte daran stets zu bessern und verdarb dadurch Manches, was früher gut gemacht war. Man schrieb diese Mängel vornehmlich dem Umstande zu, daß er keine akademische Ausbildung in der Kunst, sondern nur den Unterricht des Vaters genossen habe. Dagegen war er im Landschaftsfache sehr geschätzt, und seine Arbeiten in dieser Richtung in Gouache werden noch heute gesucht. Das Innsbrucker Museum besitzt von ihm nur ein Historienbild „Rebecca am Brunnen“, auf Leinwand gemalt. Zoller starb ledig im Alter von 60 Jahren.

Oesterreichische National-Encyklopädie. Von Gräffer und Czikann (Wien, 8°.) Bd. VI, S. 261. – Tirolisches Künstler-Lexikon oder kurze Lebensbeschreibung jener Künstler, welche geborene Tiroler waren oder eine längere Zeit in Tirol sich aufgehalten haben. Von einem Verehrer der Künste [geistlicher Rath Leman] (Innsbruck 1830, Fel. Rauch, 8°.) S. 283. – Tschischka (Franz). Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate geographisch dargestellt (Wien 1836. Fr. Beck’sche Buchhandlung, gr. 8°.) S. 149, 155, 409. – Tinkhauser (E.). Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen (Brixen 1858) S. 397.