BLKÖ:Zoller, Franz Karl
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 60 (1891), ab Seite: 249. (Quelle) | |||
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Anton und jüngerer Bruder Joseph Antons, besuchte er, nachdem seine Eltern von Klagenfurt nach Hall übersiedelt waren, die lateinischen Schulen daselbst, beschäftigte sich aber zu gleicher Zeit in seinen freien Stunden mit Landschaftzeichnen, indeß ihn sein Vater in der Perspective unterrichtete. Als dann dieser 1768 starb, sollte der zwanzigjährige Franz Karl Geistlicher werden, aber dieser Absicht seines älteren Bruders Joseph Anton entsprach er nicht und begab sich 1775 nach Wien. Dort nahm sich Hofrath Baron Sperges, nachdem er eine Zeichnung der Stadt Innsbruck von dem Künstler gesehen, desselben an. Nun verlegte sich Zoller mit allem Eifer auf Landschaftzeichnen und übte sich zuletzt im Kupferstechen. Eine von ihm gestochene Ansicht Wiens vom Belvedere aus belohnte die Kaiserin Maria Theresia mit 20 Ducaten. Dann stach er auch an den vier Blättern des Gartens des Generals Lascy mit, und rührt aus dieser Zeit sein Prospect der k. k. theresianischen Ritterakademie, den er nach eigener Zeichnung gestochen. Nun kehrte er in sein Vaterland zurück, wurde 1785 zum Wegeinspector im Unterinnthal ernannt, dann aber bei der k. k. Baudirection in Innsbruck angestellt. Als 1809 Tirol unter Bayern kam, erhob ihn die bayrische Regierung zum Oberbauinspector in Brixen, worauf er in dieser Eigenschaft 1810 nach München übersetzt wurde. Nach der Rückkehr Tirols unter die österreichische Regierung ward er erster Adjunct bei der k. k. Provincialdirection. In dieser Stellung gab er das „Alphabetisch-topographische Verzeichniss sämmtlicher Orte Tirols“ (Innsbruck 1827) und die „Geschichte und Denkwürdigkeiten der Stadt Innsbruck und der umliegenden Gegend“, 2 Bände (ebd. 1816 und 1825) mit einer Landkarte heraus. Von seinen Stichen kenne ich folgende: „Kirche zu Maria-Zell in Steiermark“ (Quer-Folio) Originalradirung; – „Die Gletscher von Liesens und Schmirn“, von ihm aufgenommen, 2 Blätter in Kupfer gestochen und illuminirt; – und eine „Aussicht gegen Weikersdorf nächst Baden“, nach einer Zeichnung von J. Schmutzer, von F. C. Zoller gestochen, letzteres mit hübscher Perspective. Zoller war besonders in der Architectur sehr geschickt. Er erreichte das hohe Alter von 82 Jahren. Seine Erinnerungen über den eigenen Lebenslauf und Briefe von ihm und an ihn werden im Innsbrucker Museum aufbewahrt.
Zoller, Franz Karl (Landschaftsmaler und Kupferstecher, geb. zu Klagenfurt 1748, gest. am 18. November 1829). Sohn des Historienmalers- Bote für Tirol und Vorarlberg. 1821, Nr. 46; 1831, Nr. 3–7. – Tirolisches Künstler-Lexikon oder kurze Lebensbeschreibung jener Künstler, welche geborene Tiroler waren oder eine längere Zeit in Tirol sich aufgehalten haben. Von einem Verehrer der Künste [geistlicher Rath Leman] (Innsbruck 1830, Fel. [250] Rauch, 8°.) S. 283. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien, 8°.) Bd. VI, S. 261. – Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., E. A. Fleischmann, gr. 8°.) Band XXII, S. 315. – Tschischka (Franz). Kunst und Alterthum im österreichischen Kaiserstaate geographisch dargestellt (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 409.