BLKÖ:Fellinger, Johann Georg
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 4 (1858), ab Seite: 170. (Quelle) | |||
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[171] 1 Kupfer); – „Der Kampf des Rechts. Ein Gedicht“ (Salzburg 1813, Meyr, gr. 8°.); – „Gedichte. Herausgegeben von J. G. Kumpf“, 2 Thle. (Klagenfurt 1819 u. 21, gr. 8°.); von seinen dramatischen Arbeiten: „Frydolf und der Graf von Flandern“, zwei heroische Opern; – „Der Kaiserhut“, ein Gelegenheitsstück; – „Die Grafen von Sella“, Schauspiel; und „Inguo“, Trauerspiel, dieses vier Monate vor seinem Tode beendet, wurde nach seinem Tode in Klagenfurt (17. März 1817) mit Erfolg gegeben. Es ist F.’s letztes Werk, behandelt einen Stoff aus Kärntens ältester Geschichte, dessen Bewohnern der Dichter sein Werk gewidmet, u. ist reich an wirklich poetischen Schönheiten. In seinem Nachlasse fand sich eine Beschreibung der Adelsberger Grotte, die erste Abtheilung einer Geschichte des Krieges zwischen Oesterreich und Frankreich, bis zur Schlacht von Aspern reichend. In seinem Geburtsorte Peckau wurde dem früh verblichenen Sänger ein Denkmal von Gußeisen errichtet.
Fellinger, Johann Georg (Dichter und Oberlieutenant, geb. zu Peckau in Steiermark 3. Jänn. 1781, gest. zu Adelsberg in Krain 27. Nov. 1816). Seine früh erwachte Neigung zur Poesie pflegte er fleißig, studirte die Rechte zu Graz und lebte als Beamter und Erzieher in einem adeligen Hause zu Reiffenstein bei Cilli, als ihn die Bewaffnung der steiermärkischen Landwehrbataillons unter die Fahnen rief; 1809 wurde er Officier in der Linie. Im Treffen an der Piave gefangen, kam er nach Frankreich. Auf dem Schlachtfelde hatte F. das rechte Auge eingebüßt. Nach seiner Auswechslung kehrte er in seine Heimat zurück, trat als Lieutenant in’s Infanterie-Regiment Nr. 26 und kam nach Klagenfurt in Garnison, wo er in einem kleinen Kreise von Freunden seine Muße der Poesie widmete. 1814 wurde er Oberlieutenant und Conscriptions-Revisor zu Judenburg und kam 1815 als solcher nach Adelsberg. Seine geschwächte Sehkraft hinderte ihn an der Theilnahme des mittlerweile ausgebrochenen Kampfes; dies, getäuschte Hoffnungen, namentlich sein Mißlingen, eine Civil-Anstellung zu erlangen, hatten eine Melancholie zur Folge, die endlich sein Leben im schönen Alter von 35 Jahren zerstörte. Von seinen Schriften sind im Drucke erschienen: „Abgerissene Scenen aus der Geschichte der Menschheit. Ein Versuch“ (Graz 1808, Ferstl, 8°. mit- Schmutz (Karl), Histor.-topograph. Lexikon von Steiermark (Graz 1812, gr. 8°.) S. 364 [nach diesem geb. zu Fronleiten 1782, diese Angabe wird jedoch im III. Bde. S. 105 im Artikel Peckau berichtigt]. – Carinthia (Klagenfurter Unterhaltungsblatt, 4°.) 1817, Nr. 10, 12, vom 8. März [Bericht über das Stück: „Inguo“, Trauerspiel in 4 Acten und dessen erste Aufführung. Auch enthält der Aufsatz einige Nachrichten über F. selbst. Daselbst heißt er irrig Johann Gustav; er selbst pflegte seine poetischen Arbeiten, namentlich in früherer Zeit, mit Gustav zu unterzeichnen, sein Taufname war jedoch Johann Georg]. – Wincklern (J. B. v.), Biographische u. literarische Nachrichten von den Schriftstellern und Künstlern, welche im Herzogthum Steiermark geboren sind … (Graz 1810, 8°.) S. 35. – Steiermärkische Zeitschrift, redig. von Dr. G. F. Schreiner … (Graz 1840, 8°.) Neue Folge VI. Jahrg. 1. Hft. S. 130. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835, 6 Bde.) II. Bd. S. 110. – Oestr. Militär-Konversat.-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 344. – L. Bowitsch und A. Gigl, Oestr. Balladenbuch (Wien 1856, Dorfmeister, kl. 8°.) II. Bd. S. 718. [Oefter wird 1782 als sein Geburtsjahr und Frohnleithen in Steiermark als sein Geburtsort angegeben.] – Auch steht seine Biographie vor dem I. Bde. der nach seinem Tode von Dr. Kumpf (1819 u. 21, Klagenfurt) herausgegebenen Gedichte.[BN 1] – Porträt. Unterschrift: J. G. Fellinger. Unter dem Medaillon, in welchem das Porträt – Brustbild in Uniform – sich befindet: Ant. Tepplar sc., 8° [Auch bei seinen von Kumpf herausgegebenen „Gedichten“.]
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ E Fellinger, Johann Gustav [Bd. IV, S. 170].
- Gratzer Abendpost 1865, Nr. 169. – Tagespost (Gratz) 1865, Nr. 170 [in beiden Blättern über die Restauration seines Grabdenkmals in Adelsberg]. [Band 26, S. 377]