Den Alamannen und Schwaben

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Felix Dahn
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Den Alamannen und Schwaben
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 37, S. 622
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1876
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[622]
Den Alamannen und Schwaben.
Abschied vom Bodensee.


Mit deinen dunkelgrünen Tannen an deiner stolzen Berge Fuß,
Du schönes Land der Alamannen: nimm meinen Dank und Scheidegruß!

Seit hier, in vorzeitgrauen Tagen, besiegt, der Römeradler sank,
Der Kaiserwall, vom Beil zerschlagen, der Schlacht-Cohorten Herzblut trank,

Seitdem, bald in der Speere Toben, bald in der Kunst, des Wissens Glanz,
Welch’ reiche Blüthen habt gewoben ihr Schwaben in den deutschen Kranz! –

Von hier aus stieg den Staufen-Kaisern ihr Stern bis nach Jerusalem,
Die dicht bekränzt mit Lorbeerreisern sich Harfe, Schwert und Diadem.

Von hier schritt Er, dem sich im Sange Ein Ebenbürt’ger nur gesellt,
Mit des Kothurnschritts Siegesgange von hier schritt Schiller durch die Welt.

Der Schwaben Geist mit muth’gem Segel, er sucht der Forschung letzten Rand:
Viel kühne Weisheit trugen Hegel und Schelling durch das deutsche Land.

Und sieh’, aus diesen Rebgeländen, so friedlich hold, entstammte sie,
Die standhaft starb, das Schwert in Händen, die Heldenschaar von Champigny.

Gedeihe fort, du Land der Schwaben, mit Wald und Seesfluth, Korn und Wein,
Mit deinen trotzgemuthen Knaben und blondgezöpften Mägdelein!

Und droht auf’s Neu’ der Feind dem Reiche, dann schlägt, im Vorstreit ruhmbewährt,
Dann schlägt die alten Schwabenstreiche – werth Meister Uhland’s – euer Schwert!

     Friedrichshafen, 22. August 1876.
Felix Dahn.