Den Alamannen und Schwaben
Mit deinen dunkelgrünen Tannen an deiner stolzen Berge Fuß,
Du schönes Land der Alamannen: nimm meinen Dank und Scheidegruß!
Seit hier, in vorzeitgrauen Tagen, besiegt, der Römeradler sank,
Der Kaiserwall, vom Beil zerschlagen, der Schlacht-Cohorten Herzblut trank,
Seitdem, bald in der Speere Toben, bald in der Kunst, des Wissens Glanz,
Welch’ reiche Blüthen habt gewoben ihr Schwaben in den deutschen Kranz! –
Von hier aus stieg den Staufen-Kaisern ihr Stern bis nach Jerusalem,
Die dicht bekränzt mit Lorbeerreisern sich Harfe, Schwert und Diadem.
Von hier schritt Er, dem sich im Sange Ein Ebenbürt’ger nur gesellt,
Mit des Kothurnschritts Siegesgange von hier schritt Schiller durch die Welt.
Der Schwaben Geist mit muth’gem Segel, er sucht der Forschung letzten Rand:
Viel kühne Weisheit trugen Hegel und Schelling durch das deutsche Land.
Und sieh’, aus diesen Rebgeländen, so friedlich hold, entstammte sie,
Die standhaft starb, das Schwert in Händen, die Heldenschaar von Champigny.
Gedeihe fort, du Land der Schwaben, mit Wald und Seesfluth, Korn und Wein,
Mit deinen trotzgemuthen Knaben und blondgezöpften Mägdelein!
Und droht auf’s Neu’ der Feind dem Reiche, dann schlägt, im Vorstreit ruhmbewährt,
Dann schlägt die alten Schwabenstreiche – werth Meister Uhland’s – euer Schwert!