Du gabst mir eine herbstliche Verbene
Als ich dich um die heil’ge Mistel bat,
Nach der ich mich mein ganzes Leben sehne,
Ich, der im Kleid des Barden vor dich trat.
5
Blau wie der Himmel zu der Götter Ruhme,
Blau wie dein Auge war mein Sängerkleid –
Du aber gabst mir die Druidenblume,
Die mich nun der Entsagung weiht.
Das Bild des Mondes über jungen Nächten,
10
Es zeigte mir im Traum mein letztes Glück –
Nun aber huldigt es den ewigen Mächten
An meinem Priesterstab als Krönungsstück.
Du ließest eins – ich kann noch für dich beten
Wenn über die Bretagne der Sturmwind flieht,
15
Wenn unsre Menhirs klingen, daß die Steine reden,
Wenn durch die Nacht der Wahnsinn zieht –
Kennst du die Nächte ohne Ruh und Ende,
Die Nächte, schauerlicher als das Grab –
Wenn wir voll Haß und Wut die Hände
20
Zum Schicksal heben, das dies Leben gab?
Du gabst mir eine herbliche Verbene
Als ich dich um die heilge Mistel bat –
Nun kommt die Nacht, soviel ich mich auch sehne,
Die Nacht des Opfers, das kein Ende hat.