Der Spuk am Killiweiher

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Textdaten
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Autor: Theodor Lachmann
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Titel: Der Spuk am Killiweiher
Untertitel:
aus: Überlinger Sagen, in: Alemannia, Band XVII, S. 264
Herausgeber: Anton Birlinger
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Peter Hanstein
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Erscheinungsort: Bonn
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Quelle: Google-USA*, Commons
Kurzbeschreibung:
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[264] 8 DER SPUK AM KILLIWEIHER

Etwa eine halbe Stunde vom ehemaligen Zisterzienser-Kloster Salem entfernt ligt, ringsumgeben vom Walde, der Killiweiher mit einer Insel, auf der sich ein Jägerhaus mit Kapelle befindet. Hier sоll das Kloster in Kriegszeiten seine Schäze verborgen haben, denn unter der Kapelle sind, wie die Leute erzälen, verborgene Räumlichkeiten, auch der obere Brunnen habe in der Tiefe eine Türe, durch die man in ein großes unterirdisches Gewelbe gelangt.

Dicht am Ufer des Weihers zieht sich die Landstraße hin. Die einsame Lage, der dunkle Wald, der düstre Weiher mit seinem schwarzen Gewäßer machen auf den Wandrer einen unheimlichen Eindruck. Oft wurden Nachts Liechter gesehen, welche auf dem Waßerspiegel tanzten oder auch blizschnell über die Straße huschten, besonders in der St. Andreas – und St. Nikolausnacht wird Allerlei bemerkt und deshalb dann dise Straße von den Landleuten gemiden. Denn oft kam es vor, daß Leute, welche um dise Zeit am Killiweiher vorübergiengen, neben sich schwarze Gestalten sahen, die sie biß ans Ende des Waßers begleiteten, one jedoch etwas Leides zu tun. Manchen Personen gesellte sich auch ein schwarzer Mann one Kopf zu, mit einem Stecken in der Hand, und verschwand wider, da sie am Weiher vorüber waren. Oder ein Wandrer spürte im Vorübergehen eine schwere Last auf seinem Rücken. Einmal schritten zwei Reisende längs des Ufers hin; da war es dem Einen, als ob er zu Boden gedrückt würde, er stönte und schwizte und konnte kaum weiter kommen. „Komm doch – rief im sein voranschreitender Gefärte zu – in Gottes Namen!“ Da war derselbe von seiner Last plözlich befreit und konnte ganz leicht gehen.

Mündlich