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Die Falknerin

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Die Falknerin
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 47, S. 777, 792
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1881
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[777]

Die Falknerin.
Nach dem Oelgemälde von L. Sorio auf Holz gezeichnet von J. v. Barbieri.

[792] Die Falknerin. (Mit Abbildung S. 777.) Die Zeit, in welcher die französischen Barone noch das Privilegium hatten, ihre Falken während des Gottesdienstes auf den Altar zu setzen, ist längst dahin. Schon im vorigen Jahrhundert ist die Falkenbaize in Europa fast vollständig aus der Mode gekommen, und wie wir in unserem Artikel über die internationale Jagd-Ausstellung zu Cleve (vergl. Nr. 45) berichteten, ist selbst die berühmteste und älteste Falknerschule in Valkenswaard in neuester Zeit zu Grunde gegangen, da die Falkoniere ausstarben. In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts jagte man hier und dort noch mit Edelfalken, so z. B. zu Bedford und zu Didlington Hall in England wie auch auf dem königlich holländischen Landgute Loo. Die anmuthige Falknerin also, welche unsere Illustration darstellt, dürfte heutzutage in der Wirklichkeit schwerlich gefunden werden – das reizende Bild ist eben nur ein frei erfundenes Erinnerungsblatt aus der Zeit der alten Jagdherrlichkeit. Dagegen florirt dieser Sport noch gegenwärtig unter den asiatischen Völkern, den Indiern, Persern, Baschkiren und Kirgisen sowie bei den unbändigen Beduinen der Sahara, und dort allein dürften noch schöne Damen mit Falken auf der Hand leibhaftig zu schauen sein.