Ein neuer Götze

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ein neuer Götze
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 33, S. 521–523
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1868
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[521]

Ein neuer Götze.

Mehr als dreihundert Jahre ist es her, daß der edle Ritter Ulrich von Hutten gegen die Ketzergerichte in Köln seine Briefe schrieb und jene Dunkelmänner für immer der Lächerlichkeit preisgab. Mehr als hundert Jahre sind verflossen, seitdem der bekannte Pastor Götze, von orthodoxem Glaubenseifer erfüllt, seine Bannstrahlen gegen den Herausgeber

Pastor Knak.

der Wolfenbüttler Fragmente schleuderte und dafür von dem unsterblichen Lessing die gerechte Züchtigung erhielt. Und wieder ist der alte Streit entbrannt zwischen der finsteren Nacht und dem hellen Licht, zwischen geistlicher Engherzigkeit und wissenschaftlicher Aufklärung, zwischen pfäffischer Unduldsamkeit und den Forderungen des fortgeschrittenen Zeitgeistes. Der Schauplatz dieses neuen Kampfes ist Berlin, die Metropole der Intelligenz, wo Friedrich der Große herrschte, Lessing lebte, Schleiermacher predigte, Fichte und Hegel lehrten. Nicht zum ersten Male erhebt hier die Orthodoxie ihr Haupt, um alle Errungenschaften der Bildung, alle Schätze des Wissens in Frage zu stellen und einen inquisitorischen Glaubenszwang über die Gemüther auszuüben. Schon unter Friedrich Wilhelm dem Zweiten erließ der berüchtigte Minister von Wöllner sein verrufenes Glaubens-Edict und suchte die von ihm unterstützte fromme Clique, wenn auch vergebens, durch Verfolgungen aller Art die Lehrfreiheit zu unterdrücken, die Geister zu fesseln, das Volk zu verdummen. Auch unter Friedrich Wilhelm dem Vierten gelang es der orthodoxen Partei, einen verderblichen Einfluß zu gewinnen. Die Uebergriffe, mit welchen sie die Freiheit des Gewissens bedrohte, steigerten nur die vorhandene politische Unzufriedenheit und wurden zu einem mächtigen Hebel für die liberale Bewegung, welche die Revolution des Jahres 1848 und den Sturz des Eichhorn’schen Systems herbeiführte.

Durch die nachfolgenden Ereignisse zwar beseitigt, aber durchaus nicht besiegt, hat die Orthodoxie keineswegs ihre Bestrebungen aufgegeben, sondern zuerst heimlich und bald wieder offen die verlorene Herrschaft durch alle ihm zu Gebote stehenden Mittel zurück zu erlangen gesucht. Eine Anzahl orthodoxer Theologen, an deren Spitze der viel genannte Pastor Knak steht, wiederholte im neunzehnten Jahrhundert dasselbe Schauspiel, welches im sechszehnten Jahrhundert die Kölner Ketzerrichter, im achtzehnten Ehren-Pastor Götze und sein Anhang boten. Der hochwichtige Streit, dessen Bedeutung und Tragweite sich noch nicht absehen lassen, entstand im Lager der Theologie selbst in Folge eines Jahresberichts der Friedrichswerder’schen Synode, den der freisinnige Prediger an der Neuen Kirche, Licentiat Lisco, über die Zustände des sittlichen und kirchlichen Lebens in Berlin abstattete. Unter anderen beherzigenswerthen Worten sagte er darin: „Und wie steht es mit der christlichen Erkenntniß? Jene einheitliche religiöse Weltanschauung, die, auf der festen Grundlage orthodoxer protestantischer Theologie ruhend, die Gemüther unserer Väter so tief befriedigte, wenn sie sie im Spiegel der Klopstock’schen Dichtung betrachteten, sie ist dahin; ein gewaltiger Culturproceß hat sie aufgelöst, hat sie auch denen unwiederbringlich zerstört, die sich selbst Orthodoxe nennen zu dürfen glauben. Die Naturwissenschaften haben das Weltbild der biblischen Schriftsteller durch ein anderes ersetzt, in welchem für das die Weltgesetze durchbrechende Wunder keine Stelle blieb; die Geisteswissenschaften haben mit einer alle Demuth der Theologie weit übertreffenden Bescheidung die Unzulänglichkeit des menschlichen Erkennens zur adäquaten Erfassung des Ewigen und Unendlichen zum Bewußtsein gebracht, sie haben erkennen gelehrt, daß Alles, was über Gott ausgesagt werden kann, nur Bild ist und Gleichniß einer mit Wort und Gedanke nie zu umspannenden Wirklichkeit, sie haben damit jedem Fanatismus die Wurzel abgegraben; Kritik und Geschichte haben die religiöse Entwickelung der Menschheit, die biblischen Thatsachen, die Bedeutung der religiösen Begabung des Einzelnen in einem neuen Lichte schauen gelehrt: das deutsche Volk erwartet mit heiterem Muthe den Riesen, der diesen Strom der Wissenschaften umzukehren nöthigen wird.“

Diesen Bericht veröffentlichte Prediger Lisco zuerst in der Protestantischen Kirchenzeitung, später, als er dazu von verschiedenen Seiten aufgefordert wurde, in Form einer besonderen Broschüre. Darüber ergrimmten seine orthodoxen Amtsbrüder dermaßen, daß sie auf der nächsten Synode eine feierliche Verwahrung gegen die „zweideutigen Ausdrücke“ des Berichtes, „für den Glauben der evangelischen Kirche und ihr Bekenntniß, insbesondere für den Glauben an Wunder, Weissagung und Gebetserhörung“ einlegen zu müssen glaubten. Vor Allen ereiferte sich Pastor Knak, der den Ausdruck „zweideutig“ viel zu gelinde fand und ausdrücklich an Lisco die Frage richtete: „Ob auch er (Knak selbst) zu den Orthodoxen gehöre, in denen jene einheitliche religiöse Weltanschauung zerstört sei?“

Hierauf vertheidigte sich Lisco gegen die ihm gemachten Beschuldigungen, indem er zum Schluße seiner Rede sich an seinen Gegner mit folgenden Worten wendete: „Ihnen, hochverehrter Herr Prediger Knak, schulde ich noch eine Antwort. Sie haben mich gefragt, ob auch Sie zu den von nur bezeichneten Orthodoxen gehören, in denen jene einheitliche religiöse Weltanschauung zerstört ist? Mit Ihrer gütigen Erlaubniß: Ja! Denn Sie mögen es wissen oder nicht wissen so haben auch Sie ohne Zweifel eine Menge von Elementen in Ihr geistiges Leben aufgenommen, die jene Weltanschauung zerstören. Sie werden z. B., um nur Eines zu erwähnen, schwerlich mit der Bibel das Feststehen der Erde und die Bewegung der Sonne um dieselbe behaupten.“ Mit errötheten Wangen erwiderte [522] Knak: „Ja, das thue ich, ich kenne nur die Weltanschauung der heiligen Schrift!“ Die fanatischen, alle Wahrheit menschlicher Wissenschaft leugnenden Worte verbreiteten sich mit Blitzesschnelle und gaben das Signal zu dem bekannten Streit, der mit jedem Tage eine größere Bedeutung gewinnt. Die hier aufeinanderstoßenden Richtungen der modernen Theologie erscheinen gleichsam verkörpert in den beiden Männern, die sich gegenüberstehen.

Der Vertreter der geistigen Freiheit auf religiösem Gebiete, Emil Gustav Lisco, ist im Jahre 1819 zu Berlin geboren, wo sein Vater als Prediger an der St. Gertraudenkirche lebte und sich auch als theologischer Schriftsteller bekannt gemacht hat. Der Sohn erhielt von ihm eine strenge, fromme Erziehung und bezog 1836 die Universität Bonn, später Berlin, wo er sich durch sein Streben nach allseitiger philosophischer Bildung unter Hegel und Schleiermacher vor den meisten seiner Studiengenossen auszeichnete. Nach abgelegtem Examen machte er 1845 eine größere Reise durch Oesterreich, Italien und die Schweiz, welche wesentlich seinen Horizont erweiterte. Bald nach seiner Rückkehr wurde er vom Berliner Magistrat zum Prediger der Marienkirche erwählt. In dieser Eigenschaft schloß er sich mit den gleichgesinnten Jonas, Sydow, Krause, Müller etc. dem Berliner Unions-Verein an. Muthig kämpfte er in Wort und Schrift gegen die kirchliche Reaction. Im Jahre 1859 zuerst zur Hülfe und später als Nachfolger des ehrwürdigen Marot an Sydow’s Seite berufen, entfaltete er eine segensreiche Thätigkeit innerhalb der Gemeinde, die mit großer Liebe an ihm hängt.

Lisco ist ein durch und durch gebildeter Mann, genährt von dem Geiste eines Lessing und Goethe, empfänglich für alles wahrhaft Schöne, ein Schüler Schleiermacher’s, der ihn gelehrt hat, die Religion nicht in todten Dogmen, sondern in der innersten Gesinnung zu suchen. Der christliche Glaube ist ihm nicht ein Fürwahrhalten von Satzungen, sondern die lebendige Hingabe des Menschen an Gott, wie ihn uns Christus offenbart hat als vollkommene Liebe, als die absolute Vollkommenheit. Auch im wissenschaftlichen Streben erkennt er den Hauch der Gottheit, empfindet und verfolgt er mit Freude die Resultate derselben, fern von der Furcht, daß eines derselben die christliche Religion gefährde. Daher stammt seine durch keine Vorurtheile getrübte Wahrheitsliebe, sein empfänglicher Sinn für jeden menschen Fortschritt. Wie sein Lehrer Schleiermacher findet er den Geist Jesu nicht in dem Pochen auf Satzungen, sondern in dem sich selbst verleugnenden Streben nach dem Ideal, in der Wahrheitsliebe des Forschend, in der Gerechtigkeitsliebe des Bürgers, in dem Muthe des Mannes. Er verehrt jedes ehrliche Streben und ist ein Anhänger von Schulze-Delitzsch auf socialem Gebiete, während er in der Politik wegen seiner liberalen Gesinnung manche Anfechtung erduldet hat. Trotz des Vorurtheils, das im Volke gegen unsere Geistlichkeit herrscht, ist er in den Wahlen mehrfach zum Wahlmann gewählt worden. Als solcher hat er sich stets bemüht, freisinnige Abgeordnete durchzubringen, von denen er vor Allem die Durchführung des hochwichtigen Artikels 15 unserer Verfassung fordert. Namentlich aber ist er der treueste Seelsorger seiner Gemeinde, der Trost und die Stütze der Kranken, Armen und Hilfsbedürftigen, für die er keinen Gang, keine Mühe scheut, erfüllt von dem Geiste der wahren Liebe.

Sein Gegner, der Prediger Knak an der böhmischen Kirche, ist dagegen ein angehender Sechsziger und ebenfalls in Berlin geboren, wo sein Vater als Registrator angestellt war. Auch er besuchte die Universität seiner Vaterstadt und zählte in seiner Jugend zu den Schülern des berühmten freisinnigen Schleiermacher. Noch als Student verfaßte er in Verbindung mit einem gleichgesinnten Freunde eine Sammlung von Homilien, welche unter dem Titel „Simon-Johanna“ erschien. Von lustigen Commilitonen wurde deshalb und weil die beiden Freunde sich schon damals durch ihr separatistisches Wesen bemerkbar machten, ihnen der Spitzname „Simon-Johanna“ beigelegt. Später kam Knak als Candidat nach der Neumark, wo er sich den daselbst auftauchenden pietistischen Kreisen anschloß. Hier soll er, wie von glaubwürdiger Seite berichtet wird, damals schon als Teufelsbanner bei einem besessenen Mädchen aufgetreten sein. Nach der Volkssage, deren Wahrheit wir nicht verbürgen können, soll der von ihm beschworene Teufel ihm tapfer Widerstand geleistet haben. Als Knak mit Gebeten und Händeauflegen dem bösen Geiste zusetzte, nannte ihn dieser öffentlich einen – Dieb. Zerknirscht bekannte der junge Teufelsbanner, daß er in der That als Knabe von einem Feld eine Rübe gestohlen, aber von Reue ergriffen dafür einen Sechser hingelegt habe. „Ach was!“ erwiderte darauf der boshafte Teufel, „gestohlen ist gestohlen!“

Einige Jahre darauf wurde Knak bei der böhmischen Kirche in Berlin angestellt. Seine Gemeinde, die Abkömmlinge der lutherischen Böhmen, die der Verfolgungen wegen sich im Jahre 1732 hier ansiedelten, besteht meist aus armen, in beschränkten Verhältnissen lebenden Leuten, welche sich durch ihre strenge Orthodoxie auszeichnen und an ihrem pietistischen Prediger mit großer Liebe hängen. Zu ihrer Charakterisirung genügt, daß es die einzige Gemeinde ist, welche das „Berliner Gesangbuch“ nicht eingeführt hat. Bald machte sich Knak durch seinen Eifer, seine geistliche Ueberhebung und seine auffällige Erscheinung bemerkbar. Er geht auch auf der Straße nur im langen Priesterrock mit hochstehendem Kragen und einer Reihe von Knöpfen. Auf dem charakteristischen Kopf, dessen Züge eine fanatische Asketik verrathen, sitzt die eigenthümliche Mütze in Form eines geistlichen Barets. In seinem Wesen und seinen Reden thut sich stets eine fromme Salbung kund. Er ist consequent orthodox und hält sich berufen, überall „Zeugniß“ abzulegen, zur Zeit und Unzeit, und schroff jeder abweichenden Meinung entgegenzutreten, wobei er sich auf seine unumstößliche Autorität als Priester des Herrn beruft. Auf der Synode von 1867 sagte er wörtlich: „Der Heiland sprach: ,Wer Euch höret, der höret mich’, wenn daher Jemand meinen (d. h. Knak’s) Worten nicht folgt, so versündigt er sich an Christo.“

Knak ist durch und durch Fanatiker und Anhänger der geistlosesten Orthodoxie, die er mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln vertheidigt und ohne jede Rücksicht offen bekennt. Seine Beschränktheit verleitet ihn häufig zu Aeußerungen, welche selbst von seinen eigenen, lebensklügeren Gesinnungsgenossen nicht gut geheißen werden, weshalb er für das enfant terrible der orthodoxen Partei gilt, welche im Stillen über sein anstößiges Gebahren die Achseln zuckt und bedenklich die Köpfe schüttelt. Mit diesem starren Fanatismus geht wunderbarer Weise eine unmännliche Weichheit Hand in Hand. Er weint häufig auf der Kanzel und vergießt buchstäblich Thränen über den „Unglauben seiner Zeit“, wie er sich in seinen Reden ausdrückt.

Zum ersten Male wurde der Name Knak’s auch in weiteren Kreisen bekannt, als er im Sommer 1865 dem König eine Adresse überreichte, in welcher er in Folge des damals bestehenden Conflictes gegen das preußische Abgeordnetenhaus die schwersten Beschuldigungen wegen Uebertretung des vierten Gebotes (!) erhob. Wenn er auch nicht geradezu zur Aufhebung der Verfassung aufforderte, so ließ er doch diesen Gedanken durchschimmern, so daß er in der Neuen Evangelischen Kirchenzeitung von einem freisinnigen Geistlichen offen angeklagt wurde, dem Könige den Bruch der Verfassung und die Verletzung des beschworenen Eides angerathen zu haben, wogegen Knak, welcher die Adresse verfaßt hatte, sich nur schwach vertheidigte. Hieran reihte sich sein bekanntes Benehmen auf der am 29. April dieses Jahres abgehaltenen Synode, wo er die Bewegung der Erde um die Sonne trotz aller wissenschaftlichen Beweise mit einer kaum glaublichen Hartnäckigkeit leugnete und die Veranlassung zu jenem folgenschweren Streite mit Lisco gab.

So sehr aber auch Knak bei dieser Gelegenheit als lebendiger Anachronismus erscheinen mag, so läßt sich doch nicht leugnen, daß er im Gegensatz zu so manchem seiner orthodoxen Parteigenossen ein ehrlicher, wahrhaft frommer und muthiger Fanatiker ist, der seiner Ueberzeugung unter allen Verhältnissen treu geblieben ist, wofür sein Benehmen vielfache Beweise liefert. Als Graf Bismarck in der denkwürdigen Session des Jahres 1865 sich von dem Abgeordneten Virchow persönlich beleidigt hielt und diesen zum Duell fordern ließ, eilte Knak unaufgefordert zu dem Ministerpräsidenten, um ihm mit eindringlichen Worten die Gottlosigkeit eines solchen Zweikampfs vorzustellen und ihn davon abzumahnen. Ebenso zeigte er in andern Fällen einen allerdings bis zu Halsstarrigkeit und Eigensinn gehenden Muth der Meinung. Auch sein Privatleben ist frei von jedem Tadel und reich an Zügen großer Opferfähigkeit, obgleich auch hier seine Reizbarkeit und theologische Herrschsucht zuweilen unangenehm hervortreten, wie seine ungerechtfertigte Forderung an das Polizeipräsidium beweist, einem in seiner Nachbarschaft wohnenden Bierwirth die von diesem veranstalteten Gartenconcerte zu verbieten, weil sich Knak in seinen Studien durch sie gestört fand.

[523] So bilden Lisco und Knak die ausgesprochensten Gegensätze der modernen Theologie: der Eine voll universeller, humaner und wissenschaftlicher Bildung, der Andere orthodox beschränkt und jede weltliche Bildung verachtend; so weitherzig der Eine, so engherzig der Andere; Lisco voll christlicher Liebe, Knak voll fanatischer Unduldsamkeit; jener ein Zeuge für die befreiende und welterlösende Macht des Christenthums, dieser ein finsterer Priester der streitsüchtigen, verfolgungslustigen Kirche, welche mit ihrem Eifer alle Bildung, den Fortschritt und die höchsten Schätze der Menschheit von Neuem bedroht.

Zum Glück sind gerade solche Charaktere und Vorgänge dazu angethan, um auch den Blinden die Augen über das Treiben, die Absichten und Ziele der orthodoxen Partei zu öffnen, eine wohlthuende, unausbleibliche Bewegung des deutschen Volkes gegen die Herrschaft unduldsamer Geistlicher hervorzurufen und eine neue, immer tiefer eingreifende Reformation auf geistlichem Gebiete herbeizuführen, aus der das deutsche Volk eben so siegreich hervorgehen wird, wie einst aus dem Kampfe gegen den Gewissenszwang und die Mißbräuche des päpstlichen Stuhls.