Esdras sechstes Buch
die ich in deinen Mund dir lege.
Spricht der Herr.
Der Unglauben der Widersprechenden verwirr dich nicht!
Am Unglauben stirbt, wer nicht glaubt.
Ich bringe Übel in die Welt,
Schwert, Hunger, Tod und Untergang,
und ihrer Schandbarkeiten Maß sich füllte.
Ich schweig nicht länger mehr zu ihren Freveltaten;
nicht weiter mehr ertrag ich ihre Ungerechtigkeiten.
der Frommen Seelen rufen unaufhörlich.
so spricht der Herr,
und nehm aus ihnen jegliches unschuldig Blut zu mir.
der Herde gleich;
ich laß es im Ägypterland nicht weiter wohnen.
und hocherhobnem Arm heraus
und schlage das Ägypterland mit Plagen, wie schon früher,
und so vernichte ich sein ganz Gebiet.
Der Herr verhängt die Plage der Geißelung und Züchtigung.
die Samen schwinden;
verwüstet werden ihre Fruchtbäume
von Brand und Hagel und vom schrecklichen Gestirn.
Ein Volk erhebt sich gegen’s andere zum Kampf,
mit Schwertern in den Händen.
die einen überwältigen die anderen.
Sie kümmern sich um ihren König nicht,
nicht um den Fürsten ihrer Adligen in ihrer Macht.
doch sie vermögen’s nicht.
geraten Städte in Empörung und Verwirrung
und Häuser in Verfall,
in Angst die Menschen.
all Könige der Welt
vom Norden, Süden, Osten und vom Libanon herbei,
und wiedergeben, was man ihnen gab.
so will auch ihnen ich vergelten. –
Die Sünder schont nicht meine Rechte,
noch weicht das Schwert von denen,
die auf der Erd unschuldig Blut vergießen.
verzehrt der Erde Grundfesten,
sowie die Sünder wie in Brand gestecktes Stroh.
und meine Gebote nicht befolgen,
so spricht der Herr!
Ich schone ihrer nicht.
Beflecket nicht mein Heiligtum!
die sich an ihm versündigen;
deswegen übergibt er sie dem Mord und Totschlag.
und ihr verbleibt darin.
Denn Gott befreit euch nicht daraus,
weil ihr an ihm gesündigt habt.
von Osten kommt es her.
und ihr Gezisch vernimmt man eine Tagereise weit im Land,
so daß sich fürchten und erbeben
all, die es hören.
so ziehen wütende Karmanier aus
und kommen her in großer Stärke
und stellen sich zum Kampf mit jenen auf
und einen Teil des Landes der Assyrier
verwüsten sie mit ihren Zähnen.
des Ursprungs eingedenk, die Drachen;
sie machen kehrt,
entschlossen, voller Kraft sie zu verfolgen.
und schweigen ob der Stärke jener
und wenden ihren Fuß zur Flucht.
und er vernichtet einen Mann von jenen.
Auf ihre Heeresmacht fällt Angst und Zittern
und ihre Könige werden wankelmütig.
her eine Wolke;
ihr Anblick ist gar fürchterlich,
von Grimm und Sturmwind angefüllt.
und sie ergießen auf ihr Land und ihre Gegend
einen ganz gewaltigen Wolkenbruch
und von den Schwertern reicht das Blut
bis an den Bauch der Pferde,
und der Kamele Hinterbug.
Viel Angst und Schrecken herrscht auf Erden.
und Zittern fällt auf sie.
Dann kommen starke Regengüsse
zum Teil auch aus dem Westen.
vertreiben jene,
sowie die Wolken, die vom Grimm erregten,
den Wettersturm,
der in dem Osten zur Zerstörung sich erhob
und für den Westen die Verwüstung brachte.
von Grimm und Sturm erfüllt.
Sie wollen alle Welt und ihre Einwohner vernichten
und gießen über alle Hohen und Erhabenen
ein fürchterliches Ungewitter aus
daß alle Felder, alle Bäche
sich mit den Wassern füllen.
der Wälder Bäume,
Getreide und der Wiesen Gras.
das sie vernichten.
umschließen es
und gießen Sturmgewitter
und jeden Zorn darüber aus
und bis zum Himmel steigt der Staub, die Asche,
und alle trauern rings umher.
das du an Glanz und Glorie Babel gleichst!
daß du ihm also ähnlich bist!
Du schmücktest deine Töchter für die Buhlerei,
den Buhlen zu gefallen,
die ständig dich begehrten
und dir zum Ruhm.
in ihren Ränken ahmtest du die hassenswerte Hure nach;
darum spricht Gott:
und Armut zu
und Hunger, Schwert und Pest,
um deine Häuser zu vernichten,
zur Schändung und zum Tod.
welkt hin, wie eine Blume,
wenn sich die Flammenglut erhebt,
die über dich sich gießt.
von Wundenschmerz gepeinigt;
du kannst nicht deine Mächtigen und Liebhaber
noch weiterhin empfangen.
so spricht der Herr,
zu jeder Zeit gemordet hättest,
mit Jauchzen unter Händeklatschen
und ihres Tods in deinem Rausch dich rühmtest?
wird dir vergolten.
so spricht der Herr,
so tut an dir auch Gott
und liefert dich den Übeln aus.
Du selber fällst durchs Schwert
und deine Städte werden ganz vernichtet
und all die Deinen fallen auf dem Feld durchs Schwert.
ihr eigen Fleisch verzehren sie
und trinken Blut,
nach Brote hungernd,
nach Wasser dürstend.
zum anderen empfängst du Leiden.
beschädigen sie eine ruhige Stadt,
zerstören einen Teil von deinem Land,
vernichten einen Teil von deiner Herrlichkeit,
sie, die zurück von dem zerstörten Babel kehren.
daß du dem Strohe ähnlich wirst;
sie selber werden dir ein Feuer sein.
dein Land und deine Berge,
all deine Wälder;
die Fruchtbäume verbrennen sie durch Feuer.
und deinen Reichtum schleppen sie als Beute fort
und machen deines Angesichtes Herrlichkeit ein Ende. –
Weh, Asien!
Weh dir, Ägypterland!
Weh, Syrien!
Beklaget eure Kinder!
Betrauert sie,
weil euere Vernichtung naht!
Wer kann dies abwenden?
Wer kann dies auslöschen?
Wer könnte sie vertreiben? –
je einen hungerigen Löwen
oder löscht in Bälde jemand einen Feuerbrand im Stroh,
das eben aufgeflammt?
von starkem Bogenschützen abgeschnellt?
wer hält sie auf?
wer kann dies löschen?
wer wird nicht ängstlich?
Und wenn es donnert,
wen überfällt nicht Schrecken?
wer wird nicht ganz vor seinem Angesicht vernichtet?
das Meer wallt auf in seiner Tiefe.
In Aufruhr kommen seine Wogen
und seine Fische vor dem Angesicht des Herrn
und vor der Glorie seiner Macht.
scharf seine Pfeile, die er sendet;
sie fehlen nicht
und fliegen sie bis zu der Erde Grenzen.
und kehren nicht zurück,
bis daß zur Erde sie gelangt.
und nicht mehr ausgelöscht,
bis es der Erde Festen aufgezehrt.
nicht mehr zurückfindet,
so kehren auch die Leiden nicht zurück,
die auf die Erde hingesandt.
Wer wird in jenen Tagen mich befreien?
schon viele Seufzer!
Des Hungers Anfang,
schon vieler Tod!
Der Kriege Anfang,
schon Schrecken der Tyrannen!
Der Leiden Anfang,
schon Zittern allerorts.
wenn erst die Leiden selber kommen?
sie werden hingesandt als Geißeln für die Züchtigung.
von ihren Freveltaten nicht mehr ab,
noch denken sie beständig an die Geißeln.
man meint, man habe jetzt den Frieden;
dann aber sprossen auf der Erde Übel,
Schwert, Hunger, große Aufregung.
das Schwert vertilgt die von dem Hungertod Verschonten.
und niemand ist, der ihnen Sorgfalt spendet.
Die Erde wird verlassen sein
und ihre Städte eingestürzt.
zum Landbebauen und Besäen übrig.
Wer erntet sie?
Wer keltert sie?
Denn allerorts herrscht eine große Öde.
nur einen Menschen zu erblicken
und seine Stimme zu vernehmen.
und auf dem Feld ein paar,
die sich in dichten Wäldern,
in Felsenspalten scheu verstecken.
an einem Baume übrigbleiben,
noch ein paar Beeren übersehen werden
von denen, die den Weinberg sorgfältig durchsuchen,
drei oder vier von jenen übrigbleiben,
die, mit den Schwertern in den Händen,
die Wohnungen durchstöbern.
und seine Felder Dorngestrüppe;
auf allen seinen Wegen
und seinen Straßen sprossen Dornen;
nicht einmal Schafe ziehen durch.
sie haben keine Anverlobten mehr.
Die Weiber trauern;
sie haben keine Männer mehr
und ihre Töchter trauern,
sie haben keine Stütze mehr.
und ihre Männer sterben Hungers. –
Merkt auf!
Mißtrauet nicht dem Spruch des Herrn:
sie zögern nicht.“
die in dem neunten Mond mit einem Kinde geht,
beim Nahen der Geburtsstunde,
und die zuvor zwei Stunden oder drei in Wehen liegt:
das Kind jedoch verläßt ganz ungesäumt den Mutterschoß.
indessen ächzt die Welt
und Schmerzen halten sie umfangen.
Bereitet euch zum Kampfe vor!
Benehmt euch bei den Übeln so,
als wärt ihr Fremdlinge auf Erden!
als ob er es verschmähte!
Wer einkauft, so,
als ob er es verlöre!
als ob er nicht Gewinn empfänge!
Wer baut, sei so,
als ob er’s nicht bewohnen dürfte!
als ob er nimmer ernten würde!
Wer Weinstöcke beschneidet, so,
als ob er Weinles hielte!
als ob er keine Kinder zeugte!
Wer ledig, so,
als ob er schon verwitwet wäre!
und rauben ihr Vermögen,
vernichten ihre Häuser
und führen ihre Kinder in Gefangenschaft,
so daß sie ihre Kinder zeugen
in Hunger und Gefangenschaft.
so lange, bis sie ihre Städte, Häuser,
und Güter und Personen aufgeputzt.
nur um so stärker,
spricht der Herr.
auf eine Hure eifersüchtig ist,
wenn diese sich herausgeputzt.
Sie schilt sie ins Gesicht hinein,
wenn jemand kommt und sie verteidigt,
sie, die auf Erden alle Sünden aufgesucht.
noch ihren Werken gleichen!
und Sünde schwindet von der Erde
und die Gerechtigkeit herrscht über uns.
er habe nicht gesündigt,
denn Feuerkohlen brennen auf dem Haupte dessen, der da sagt:
„Ich habe nicht vor Gott und seiner Glorie gesündigt.“
ihr Sinnen, ihre Pläne und ihr Herz.
„Die Erde werde!“ und sie ward.
„Der Himmel werde!“ und er ward.
so kennt er auch der Sterne Zahl.
er, der das Meer und seinen Inhalt maß,
und auf das Wasser durch sein Wort die Erde hängt,
und ihn auf Wasser gründet,
und auf der Berge Gipfel Seen
und von der Höhe Flüsse sendet
zur Tränkung der Erde,
und ihm ein Herz in seines Leibes Mitte legt,
Geist, Leben und Verstand ihm gibt,
der alles schafft
und das Verborgene im Verborgenen erforscht,
was ihr in eurem Herzen sinnt.
Weh Sündern,
die ihre Sünden bergen!
und überführt euch alle.
wenn eure Sünden sich den Menschen zeigen,
und ihre Frevel stehen als Ankläger an jenem Tage auf.
Oder wie vor Gott und seinen Engeln eure Sünden bergen?
Laßt ab von euren Sünden!
Vergesset, eure Freveltaten fernerhin zu tun!
Dann nimmt euch Gott in seinen Schutz,
befreit aus aller Trübsal.
und starke Völker bringen euch in Unruhe;
sie rauben euer Eigentum;
sie nehmen einige aus euch hinweg
und speisen euch mit Götzenopferfleisch.
der wird von ihnen ausgelacht,
verspottet und mißhandelt.
erhebt sich gegen die den Herren Fürchtenden
eine mächtige Erhebung.
durch ihre Sünden tollgewordene Menschen schonen keinen;
sie schleppen die den Herrn noch Fürchtenden hinweg
und plündern sie.
und treiben sie aus ihren Häusern.
wie Gold, das man im Feuer prüft.
So spricht der Herr:
Der Trübsal Tage sind gekommen.
Ich aber rette euch aus diesen.
und wanket nicht!
Denn Gott ist euer Führer.
spricht Gott, der Herr,
euch dürfen eure Sünden nicht belasten,
und eure Missetaten über euch nicht mehr obsiegen.
und die von ihren Missetaten also überdeckt sind,
gleichwie ein Ackerland vom Walde überwuchert wird
und seine Saat von Dornen zugedeckt!
Kein Mensch betritt es mehr;
zunichte wird’s gemacht,
dem Feuerbrande ausgeliefert.
Erläuterungen
Das sechste, nur lateinisch überlieferte Esdrasbuch, auch 15. und 16. Kapitel des 4 Esdras genannt, geht auf eine griechische Vorlage und diese auf einen hebräischen Grundstock zurück, der sich in Satzbau und Stilistik deutlich verrät. Das Ganze ist nicht einheitlich. Der erste Teil (1, 1–13) richtet sich an die sündhafte Welt, die Gottes Volk besonders in Ägypten verfolgt. Der zweite (1, 14–19) bedroht die ganze Welt wegen ihres Übermuts (1, 18) mit Strafen. Der dritte Teil (1, 22–27) kündigt den abgefallenen Juden Strafen. Das vierte Stück (1, 28–45) berichtet von Kämpfen der Araber und Karmanier, von furchtbarem Blutbad und greulicher Verwüstung und der Zerstörung Babylons. Das fünfte Stück (1, 46–63) bedroht Asien mit schweren Plagen wegen der Auserwählten Gottes. Die Zerstörer Babylons werden Asien verwüsten. Der sechste Abschnitt (2, 1–35) droht Babylon, das hier noch nicht zerstört ist, mit Asien, Ägypten und Syrien Verwüstung an. Der siebte Teil (2, 36–78) wendet sich an die Priester, dann an die Sünder und besonders an die Händler und droht diesen ein Gericht an; dann empfiehlt er Demut (2, 54) und offenes Sündenbekenntnis (2, 64) und ermutigt für die kommende Verfolgung die Auserwählten (2, 69) und die Proselyten (2, 71 f). Die Sprache und der Inhalt klingen vielfach an die des A. und N. T. an, ebenso an 4 Esdras und die Sibyllinen. Das Buch macht an manchen Stellen einen gewaltigen, hinreißenden Eindruck. Es fehlt darin jeder Hinweis auf spezifisch Christliches, vor allem auf Christus; dagegen weist es manche streng jüdische Züge auf, so den Hinweis auf die Abgefallenen und den jerusalemischen Tempel (1, 25), auf die Priester (2, 36), auf das Verbot des Götzenopferfleisches (2, 69) und die Proselyten (2, 71). Die einzelnen Stücke, von jüdischer Hand verfaßt, stammen aus verschiedenen Zeiten (E. Hennecke, Neutest. Apokr. 1904, 305 ff. Libri apocr. V. T. ed. O. Fr. Fritzsche, 1871, 640 ff).
- 1: 10 Nicht unwahrscheinlich wird hier auf eine Judenverfolgung unter Ptolemäus XIII Auletes nach seiner Zurückführung durch Gabinius 55 v. Chr. angespielt. (A. Bludau, Juden im alten Alexandrien 1906, 65). 13 Vielleicht ist hier die Hungersnot im Jahre 44–43 v. Chr. gemeint (Appian civ. IV 61). 14 Vielleicht sind die Wirren nach Cäsars Ermordung 44 v. Chr. gemeint. 17 s. Koh 10, 15 „Der Tor versteht nicht, in die Stadt zu gehen.“ Bedeutet dies Anschluß an die heilige Stadt Jerusalem und ihre Religion? 25 Sind die[1287] „abgefallenen Söhne“ vielleicht der letzte hasmonäische Hohepriester Hyrkan und sein Freund Antipater, des Herodes Vater. Gegen die beiden herrschte bei den Juden großer Groll (Jos. Ant. XIV 9, 3; 8, 4). 28 Wahrscheinlich eine spätere christl. Überarbeitung eines ältern Stückes. 29 Die Drachenschwärme sind im Talmud Babli Synh. 97 b erwähnt: „Rab Chanun bar Tachlifa ließ Rab Josef wissen: Einst traf ich jemanden, der eine Rolle, auf aramäisch geschrieben und in der hl. Sprache abgefaßt, besaß. Ich fragte ihn: Wie kam diese in deine Hände? Er sagte zu mir: Ich war in persischen Kriegsdiensten und da fand ich sie unter persischen Schriften. In ihr stand: „Nach 4191 Jahren seit der Weltschöpfung wird die Welt verwaist sein. Zunächst folgen die Drachenkämpfe, dann die Kämpfe des Gog und Magog, und die übrige Zeit ist die messianische. Eine neue Welt aber schafft der Heilige erst nach siebentausend Jahren“ (s. M. Buttenwieser, Die hebr. Elias-Apokalypse 1897, 57 f). Diese arabischen Schwärme mögen die Heere des palmyrenischen Fürsten Odenathus 264 n. Chr. sein. 30 Die Karmanier sind wohl die Perser unter Sapor I. (241–272 n. Chr.); sie heißen so, weil die Sassaniden aus Karmanien stammten. Nach dem Sieg über Kaiser Valerian 260 n. Chr. überfluteten die Perser aufs neue die römischen Provinzen und drangen tief nach Kleinasien vor. Da trat ihnen Odenath mit Erfolg entgegen und nötigte Sapor I. zum Rückzug. 30 Das Land der Assyrier ist, wie auch sonst oft, Syrien. 33 „ihnen“, den Arabern; „einen Mann“; Odenath wird getötet. 34 Die „Wolke“ bedeutet wohl die Schwärme der Gothen, die in Kleinasien einfielen. 35 s. 3 Sib 334; 5, 155. 158 Apok. 8, 10. 38 Zenobia, Gothen und andere Barbarenvölker (Hilgenfeld, Messias Judaeorum 1869, 378 ff). 39 Kaiser Gallienus, der aus dem Osten zurückkehrt. 40 Ankündigung des Weltendes. 41 „fliegende Schwerter“ s. 3 Sib 673. 43 Babylon = Rom. – Das Ganze dürfte eine christl. Überarbeitung einer Weissagung sein, die sich auf die Angriffe der Araber gegen Herodes d. Gr. und das unter ihnen angerichtete „gewaltige Blutbad“ (Jos. Ant. XV 5, 1–4) ums Jahr 32 v. Chr. bezog. Vielleicht stand schon darin das Wort Karmanier oder Karmonier; Ptolemäus nämlich kennt ein arab. Karman Basileion. Auch in Jemama gibt es ein Karama und ein Karman. 53 Die Ermordung der Auserwählten mag sich auf die seleucidischen Verfolgungen beziehen. 57 Die Hungersnot dürfte die vom Jahr 44–43 v. Chr. sein (s. 1, 10).
- 2: 1 Die Weissagung mag sich auf das Blutvergießen und die Hungersnot nach Cäsars Tod 44 v. Chr. beziehen, s. 22. 36 „Die Diener des Herrn“ sind israelitische Priester, s. Joel 1, 9. Damals, nach 44 v. Chr., kamen schwere Heimsuchungen über Judäa, so die Bedrückung durch Cassius 43 v. Chr. (Jos. Ant. XIV 11, 2), der Einfall der Parther 40 v. Chr., die Eroberung Jerusalems 38 v. Chr. durch Sosius, das Ende der Hasmonäerherrschaft (Jos. Ant. XIV 16, 1 ff XV 1, 1. 2), das furchtbare Erdbeben in Judäa (Jos. Ant. XV 5, 2) ums Jahr 31 v. Chr., die Arabereinfälle und das unter den Juden angerichtete „gewaltige Blutbad“ (Jos. Ant. XV 5, 1) im gleichen Jahr 31 v. Chr.
Anmerkungen (Wikisource)
Siehe auch folgende Artikel aus Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft zu dem hier dargebotenen Text:
- RE:Gabinius 11
- RE:Ioannes 1a (Johannes Hyrkanos)
- RE:Sapor 1