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Geschichte von Kloster Heilsbronn/Pfarrei Dambach

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Pfarrei Lentersheim »
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St. Johannes der Täufer (Dambach) in der Wikipedia
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11. Dambach,

am Hesselberg, war früherhin ein Filial von Lentersheim, wurde aber 1394 eine eigene Pfarrei auf Betrieb des 20. Abts Stromer zu Heilsbronn und des aus Dambach gebürtigen damaligen Pfarrers Joh. Mayninger zu Lentersheim. Näheres hierüber unten bei Lentersheim. Nach dem Tode des Pfarrers Finsterer zu Dambach i. J. 1505 wurde zu dessen Nachfolger Matth. Pauer vom Abt Bamberger ernannt und dem Bischof Gabriel zu Eichstätt zur Ordination und Investitur präsentirt. Pauer resignirte schon nach vier Jahren. Sein Nachfolger Joach. Rewlein blieb 16 Jahre lang auf der Stelle, resignirte aber dann nach vielen Zehntbeeinträchtigungen, bei welchen er den Abt Wenk wiederholt um Beistand bitten mußte. Der Abt verlieh darauf die Stelle dem augsburgischen Priester Thom. Dutt, welcher 21 Jahre lang (1526–47) bis zu seinem Tode dort Pfarrer war. Zu seiner Zeit wurde auf dem ganzen Klostergebiete, sonach auch in Dambach, die Reformation oktroyirt. Dutt hatte, wie seine vorreformatorischen Vorgänger, stets Kampf wegen verweigerter [63] Zehnten. Reichnisse für Seelenmessen, welche nach Einführung der Reformation cessirten, wurden ihm von den Heiligenpflegern in Dambach und Lentersheim verweigert. Daß er von keinem reformatorischen Hauche angeweht war, erhellt aus den Verhandlungen zwischen ihm und den Äbten. Er bat den Abt Wagner, sein Einkommen zu bessern, entweder durch 20 fl. baar, oder durch Überlassung eines Drittels vom Dambacher Zehnten; könne ihm diese Bitte nicht gewährt werden, so möge der Abt ihm 60 fl. vergüten, welche er, um die Pfarrstelle zu erhalten, habe geben müssen; würde ihm auch Dieses nicht gewährt, so müßte er sich weiter beschweren. Auf dieses „trutzige Gesinnen“ antwortete ihm der Abt mündlich: „Wie es scheine, so habe er die Pfarrei auf Berufung durch die Gemeinde erkauft; wäre sie ihm nicht mehr gefällig, so möge er sie wieder verkaufen; eine Addition bekomme er nicht. Und wie er darauf ganz trutziglich und üppiglich abgeschieden, ließen sich sein Gnaden (der Abt) vernehmen: Wenn sie Einem dieß Orts etwas wollten addiren, so gedächten sie es Einem zu thun, mit dem das Volk versehen und der keine solche volle Sau wäre. Hätte er gütlich angesucht, so wäre ihm gnädigere Antwort gegeben worden.“ Zwei Jahre darauf erneuerte er sein Gesuch bei dem folgenden Abt Greulich, welcher sein Gesuch um ständige Addition gleichfalls abwies, ihm jedoch etwas Geld und Getreide, dazu einen schwarzen Rock von dem verstorbenen Konventualen Purkel schenkte mit dem Bedeuten: für etliche Jahre nichts mehr zu fordern, „wozu er sich auch bereit erklärte und dann von Heilsbronn heim ging.“ Der nachfolgende Pfarrer P. Brunner hatte während seines vierjährigen Weilens auf der kärglichen Stelle dieselben Kämpfe über den Klein-, Obst- und Blutzehnten mit seinen Parochianen, die ihn überdieß zur Nachtwache und andern Diensten anzogen. Nach ihm verlieh der Abt Wirsing die Stelle dem Martin Killing, welcher aber gleichfalls schon nach vier Jahren wegzog, indem er dem Abt erklärte, daß er sich mit Weib und Kind nicht nähren könne. Da er aber mehr mitnehmen wollte, als ihm gehörte, so protestirte die Gemeinde gegen seinen Wegzug. Der Abt vermittelte die Sache, [64] worauf Killing abzog und J. Rueb, bisher Pfarrer in Untermichelbach, einzog, nachdem er eine Probepredigt in Heilsbronn gehalten hatte. Bald nach seinem Amtsantritt stellte er dem Abt vor: „Bei vieler Arbeit, um seine Schäflein evangelisch zu erhalten gegen die Angriffe der Meßpfaffen und abgöttischen Seelenmörder zu Königshofen und Lellenfeld, sitze er auf einer Hungerstelle und bitte daher um Addition.“ Er erhielt vom Abt aus Gnaden ein Simra Korn, blieb in Dambach und starb daselbst nach neunzehnjähriger Amtsführung im J. 1574. Der Abt Wunder verlieh die Stelle dem von den markgräflichen Räthen empfohlenen Magister Sebast. Stieber aus Schwabach. Dieser eröffnete seine Funktion mit einer beim Abt eingereichten Beschwerde über seinen Vorgänger, der ihm das Haus baufällig hinterlassen habe. Verarmt und von seinen Gläubigern gedrängt, bat er den Abt um ein Darlehen. Er erhielt 60 fl., mußte sich aber einen jährlichen Besoldungsabzug gefallen lassen. Schon im vierten Jahre zog er weg nach Ursheim. Der heilsbronnische Vogt in Waizendorf ließ ihn aber nicht eher wegziehen, als bis er sein Darlehen heimgezahlt hatte. Ihm folgte Magister Erasmus Scheuermann, welcher die Kandidatenprüfung in Onolzbach bestanden und in Heilsbronn mit Beifall gepredigt hatte, aber als Pfarrer durch seinen Wandel Ärgerniß gab, weßhalb sich die Beamten in Heilsbronn folgendermassen über ihn äußerten: „Wir können uns über das unruhige Leben des Pfarrers nicht genugsam verwundern und hätten vermeint, er sollte billig seiner Kirche und nicht des übermäßigen Weinsaufens und Haderns abgewartet haben.“ Veranlassung zu dieser Äußerung gab eine blutige Schlägerei, an welcher sich vorzugsweise der Pfarrer betheiligt hatte. Der Hergang war dieser: „In einer Winternacht (1583) ergab sich in der Stube des Pfarrers ein Schlaghandel zwischen dem Pfarrer und dem Bauern Michel aus Prunn einerseits und einem Eibischen Unterthan K. Gebhard andererseits. Letzterer erhielt durch Schläge mit einer Kanne neun Kopfwunden, daß er schier keinem Menschen mehr gleich gesehen, und wurde dann vom Pfarrer zu Boden geschlagen. Darauf des Pfarrers Weib die [65] Nachbarn weckte und sie bat, zu Hilfe zu kommen, sonst werde ihr Herr und der Michel den Gebhard umbringen.“ So viel ergibt sich aus den Voruntersuchungsakten des heilsbronnischen Vogts Seifried von Waizendorf, ohne Angabe, wie vom treffenden Kriminalgericht und vom Konsistorium entschieden und der Pfarrer bestraft wurde. Gegen Ende des Reformationsjahrhunderts war ein Pfarrer Namens Joh. Heinrich in Dambach. Näheres über den Ort im VII. Abschnitt.

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