Geschichte von Kloster Heilsbronn/Ulsenheim

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23. Ulsenheim,

Pfarrdorf, wird in der beim 9. Abt Edelwinus besprochenen Bulle von 1249 unter den Orten genannt, wo das Kloster schon damals [386] begütert war. Laut einer in Heilsbronn i. J. 1306 verabfaßten Urkunde kaufte der 13. Abt Heinrich vom Grafen Albert von Hohenlohe und dessen Frau Adelheid für 560 Pfund Heller Güter in den Orten Oberscheckenbach und Harbach bei Rothenburg, zugleich auch in Ulsenheim. (Stieber, Seite 856.) 1328 kaufte der 16. Abt Gamsfelder (s. dort) Güter daselbst, 6 Huben, für 500 Pfund Heller von Arnold von Geylingen, nachdem der Verkäufer von seinen Lehensherren, den Grafen Friedrich von Kastell und Ludwig von Hohenlohe, Eigenbriefe über diese Güter erwirkt hatte. 1455 kaufte der 22. Abt Kötzler Gefälle, welche zuvor die Spitalpflege in Windsheim bezog. Die in dieser Weise acquirirten, ziemlich bedeutenden Renten von Äckern, Wiesen und Weinbergen vereinnahmte der „heilsbronnische Schultheiß“, ein dortiger Klosterunterthan, welcher auch die erforderlichen Ausgaben bestritt, z. B. 1403 an Zimmerleute beim Wiederaufbau nach einem Brande, 1414 und 1483 zum Einkauf von Wein, das Fuder zu 6–7 Gulden. 1509 lautete eine Einnahmsposition: „Hans Pfannus, Zöllner zum Hemelsteg, hat bestanden einen Weingarten zu Ulsenheim, angeschlagen um 25 fl., dedit Handlohn 1 fl.[“] Wie 1530 der 27. Abt Schopper gegen seine unfügsamen Unterthanen daselbst einschritt, siehe oben bei diesem Abt. In demselben Jahre kam über die Unfügsamen eine schwere Heimsuchung. Sechs heilsbronnische Bauern (von welchen Einer jährlich 20, der Andere 12, der Dritte 9 Malter Gült, dazu Wachs etc. zu entrichten hatte) brannten völlig ab, darunter der Klosterschultheiß. Jeder der Verunglückten erhielt vom Abt Wirsing Erlaß der ganzen Gült auf ein Jahr, ein Darlehen von 8 Maltern Getreide und 10 fl. baar, dazu gratis alles Holz zum Wiederaufbau durch den heilsbronnischen Förster in Linden.