Heinrich Heine’s Buch der Lieder, illustrirt von Paul Thumann

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Titel: Heinrich Heine’s Buch der Lieder, illustrirt von Paul Thumann
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aus: Die Gartenlaube, Heft 40, S. 658, 659
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1883
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[658] Heinrich Heine’s Buch der Lieder, illustrirt von Paul Thumann. In den ersten Tagen des Monats October erscheint das schon seit langer Zeit im Buchhandel angekündigte und von der deutschen Leserwelt gewiß mit großer Spannung erwartete Prachtwerk, in welchem der gefeierte Künstler Professor Paul Thumann die Lieder eines der volksthümlichsten Dichter Deutschlands durch seine genialen Compositionen unserem Verständnisse näher rückt. Wie nicht anders zu erwarten war, ist in den Thumann’schen Zeichnungen mehr die ideale Seite der Heine’schen Poesie zur Geltung gelangt, während die oft störende Ironie des Dichters von dem Maler gewissermaßen in den Hintergrund gedrängt wird. Das gereicht jedoch dem Werke keineswegs zum Nachtheile, hebt vielmehr seinen Werth bedeutend, da auf diese Weise das wahrhaft Schöne und Ideale dem Auge des Beschauers vorgeführt und jeder Mißton vermieden wird. Das neue, im Verlage von Adolf Titze in Leipzig erschienene Werk ist mit zwölf Lichtdruckbildern und hundert Text-Illustrationen geschmückt, und es reiht sich in vollendeter Weise den allbekannten Prachtausgaben Thumann’s an, unter denen wir nur „Frauen-Liebe und Leben“ von Adalbert von Chamisso und „Amor und Psyche“ von Robert Hamerling besonders hervorheben. Was das Werk bietet, davon zeugt das feinempfundene, unsere heutige Nummer schmückende Bild „Die Geisterinsel“, welches nach einem der Lichtdrucke für die „Gartenlaube“ in Holzschnitt ausgeführt wurde.

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Aus Heine’s „Buch der Lieder“.

Illustrirt von Prof. Paul Thumann.
Die Geisterinsel.

Mein Liebchen, wir saßen beisammen
Traulich im leichten Kahn;
Die Luft war still und wir schwammen
Auf weiter Wasserbahn.

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Die Geisterinsel, die schöne,

Lag dämmernd im Mondenglanz;
Dort klangen liebe Töne,
Und wogte der Nebeltanz.

Dort klang es lieb und lieber

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Und wogt’ es hin und her.

Wir aber schwammen vorüber
Trostlos auf weitem Meer.