Herr Hermann Bonnus

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Textdaten
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Autor: Ernst Deecke
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Titel: Herr Hermann Bonnus
Untertitel:
aus: Lübische Geschichten und Sagen, S. 334–335
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: Carl Boldemann
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Erscheinungsort: Lübeck
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Quelle: Google, Commons
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[334]
182. Herr Hermann Bonnus.

1534. Als im Jahr 1416 mit Gottes und guter Leute Beistand der schädliche große Aufruhr zu Lübeck gestillt war, ließ Ein Rath unter dem Schwibbogen, da man von der Marienkirche nach dem Rathhause geht, eine gar nachdenkliche Schilderei in Stein zurichten. Und zwar an der einen Seite zwei Kriegsmänner, die an einem Joch vorm Feuer liegen und hin und wider ziehn, um sich nicht zu brennen; an der andern aber zwei Bullenbeißer, die sich an einem Knochen verbissen.

Dabei nun sollte ein Jeglicher, der’s sähe, insonderheit aber die Herren, wenn sie auf das Haus gingen, [335] wohl in Acht nehmen, zu welchem großen Schaden der Zwist zwischen Einem Rath und seinen Bürgern erwachsen könnte.

Da nun im Jahr 1534 Jürgen Wullenweber und Marx Meier die alten Herren verjagt, und sich hoch vermessen, wie sie allein die See zwingen wollten, hat Herr Bonnus einen merklichen Sermon gehalten, darin er die Unordnung hart gestraft und der Vorfahren kluge Schilderei gepriesen, auch sich vernehmen lassen: „da sind wohl Etliche, die haben ja ein geschwindes Feuer unter den Grapen gelegt; weil aber ihrer Keiner ihm den Bart verbrennen will, blaset man’s nicht aus, und werden zuletzt wie die Hunde an dem kahlen Knochen beißen müssen: das sei Gott geklagt!“

Wie nun das Herrn Jürgen angesagt ist, hat er dem Bonnus auf eine Zeit den Predigstuhl verboten. Aber dieser hat dem heiligen Geist den Mund nicht stopfen wollen, sondern alsbald ein Büchlein „an den unordentlichen Rath zu Lübeck“ ausgehen lassen.

Bemerkungen

[398] (desgl.)

Anmerkungen Wikisource

Bilder auf Commons; das erste der beschriebenen Reliefs zeigt das w:de:Strebkatzenziehen