Meine Seele erhebet den Herrn
erhebet den Herrn
von Frau Oberin Therese Stählin
1854–1883
Briefe von Frau Oberin Therese Stählin aus der Zeit der Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Rektor des Hauses: | |
Vorwort | 5 |
Briefe von 1854–1855 I. Kindheit |
7 |
Briefe von 1855 – 1857 II. Frühling im Mutterhaus |
17 |
III. Von der Jugend zur Reife: | 61 |
a) Lehrerin der „Kleinen Schule“ Briefe von 1857–1861 |
61 |
b) Lehrerin der Blauen Schule unter Löhe Briefe von 1861–1872 |
117 |
c) Lehrerin der Blauen Schule unter Meyer Briefe von 1872–1883 |
206 |
Am 4. April 1857 wurde unsere Frau Oberin-Mutter Therese Stählin zur Diakonisse eingesegnet.
In großer Dankbarkeit für die edle Gabe, die Gott in dieser Persönlichkeit unserm Mutterhaus und der Diakonie insgesamt geschenkt hat, legen wir nach 100 Jahren unsern Schwestern als Weihnachtsgruß des Mutterhauses eine Auswahl ihrer Briefe aus den Jahren 1854–1883 in die Hand.
Mit fast 16 Jahren ins Haus gekommen (November 1855), um sich auf den Lehrerinnenberuf vorzubereiten, entschließt sich die junge Therese Stählin sehr bald, Diakonisse zu werden, und bleibt im Mutterhaus bis 1928, also 73 Jahre.
Sie hat von Anbeginn die Entwicklung des Werkes miterlebt. Von 1861–1883 war sie Lehrerin der „Blauen Schule“, von 1883–1921 diente sie der Schwesternschaft und dem ganzen Werke als Oberin. Mit besonderem Verständnis und in seltener Aufgeschlossenheit hat sie die Gedanken Wilhelm Löhes aufgenommen, verarbeitet und weitergegeben. So ist sie die lebendige Tradition unseres Hauses geworden. Ihre Briefe bekunden einerseits die Entwicklung dieser begnadeten Persönlichkeit zu selbständiger Reife, andererseits das Werden unseres Mutterhauses von den ersten Anfängen unter Löhe bis zur nahen Gegenwart.
Die Briefe der jungen Therese zeugen von einer starken Verbundenheit mit der Mutter und einem großen Geschwisterkreis. Sie wurden deshalb zuweilen stark gekürzt, namentlich hinsichtlich alles Familiären. Wir haben vor, in einem zweiten Bändchen die Briefe aus der Zeit ihres Oberinnenamtes, vor allem solche an die Schwesternschaft, folgen zu lassen.
Den Schwestern und Freunden unseres Werkes, die wir mit diesem Bändchen grüßen, werden auch anscheinend unbedeutende Einzelheiten aus der Geschichte unseres Hauses wichtig sein. Die Hinweise auf unser „Korrespondenzblatt“ und auf die| „Lebensläufe selig heimgegangener Schwestern“ von Rektor Meyer sollen die Diakonissen der Gegenwart anregen, sich mit dieser Literatur zu beschäftigen. Frau Oberin Selma Haffner und Schwester Johanna Dietlen haben sich der großen Mühe unterzogen, das reiche Briefmaterial zu sichten und die für die Veröffentlichung geeigneten Briefe auszuwählen. Im Namen des Mutterhauses und der ganzen Schwesternschaft möchte ich ihnen an dieser Stelle dafür von Herzen danken.Wir haben diesem Büchlein als Überschrift den Konfirmationsspruch der jungen Therese aus dem Lobgesang der Maria gegeben: „Meine Seele erhebet den Herrn.“ Auf diesen Ton ist das Leben auch dieser Magd Gottes gestimmt. Möchte der Herr Christus seiner Kirche auch in der Gegenwart Dienerinnen erwecken, die wie Therese Stählin mit demütigem, ungeteiltem Herzen ihm dienen möchten zum Lobe seiner herrlichen Gnade.
Neuendettelsau, im Advent 1957.