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Meyer’s Konversations-Lexikon (Die Gartenlaube 1886/52)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Friedrich Hofmann
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Titel: Meyer’s Konversations-Lexikon
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 52, S. 919–920
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[919] Meyer’s Konversations-Lexikon. Wenn von der neuen Auflage eines Werkes fast ein Drittheil des Ganzen der Oeffentlichkeit übergeben ist, so besitzt die Kritik genügende Vorlage zu einem begründeten Urtheil. Schon die dritte Auflage dieses Konversationslexikons wurde von der „Gartenlaube“ als das Werk redlichen deutschen Fleißes anerkannt. Es waren derselben Vorbereitungen und redaktionelle Einrichtungen zu Gute gekommen, welche ihr wesentliche Vorzüge vor ihren drei Vorgängern sicherten; denn zu diesen muß auch das von Joseph Meyer, dem Gründer des Bibliographischen Instituts, im August 1839 begonnene und am 28. März 1855 mit seinem „Schlußwort“ beendete „große Konversations-Lexikon für die gebildeten Stände“ gezählt werden, welches, ursprünglich auf 21 Bände berechnet, auf 52 durchschnittlich je 80 Druckbogen starke Bände sich ausdehnte. Aus diesem Werke ging das „neue Konversations-Lexikon“ [920] hervor, von welchem nunmehr schon die vierte Auflage nothwendig geworden und das als „Encyklopädie des allgemeinen Wissens“ bezeichnet ist. Die neue Auflage kommt dem höchsten Ziel, welches Herausgeber und Redakteure auf diesem Gebiete litterarischer Thätigkeit überhaupt erreichen können, wieder um einen Schritt näher. Dieses höchste Ziel besteht nicht etwa nur in möglichst zahlreichen und gut geschriebenen Artikeln, – für solche Leistungen bietet unsere Schriftstellerwelt gute Kräfte genug, – sondern es besteht in der Planfestigkeit, im Ebenmaß und in der Gerechtigkeit der Wahl, Zahl, Ausdehnung und Behandlung der einzelnen Theile des, so weit unser menschliches Vermögen dies gestattet, allumfassenden Inhalts.

Werfen wir einen Blick auf die künstlerische Ausschmückung des Werkes. Sie besteht in Holzschnittabbildungen im Text und in besonders beigelegten Illustrationsblättern. Die Holzschnitte im Text entsprechen ihrem Zweck; denn sie verbinden mit möglichster Klarheit so viel Schönheit als ihre hauptsächlich belehrende Aufgabe wünschen läßt.

Die Illustrationsbeilagen zeichnen sich vorzugsweise durch sorgfältige Ausführung und Behandlung aus. Neben den Landkarten und Städteplänen finden sich eine große Zahl naturwissenschaftlicher Holzschnittblätter und eine Reihe mit größtem Fleiß ausgeführter Aquarelldrucktafeln. Wir wollen nur auf Einiges aufmerksam machen. Im 1. Band: die afrikanischen, amerikanischen und asiatischen Völker und die Aktinien- und Algen-Tafeln. Im 2. Band: zwei Tafeln Autographen berühmter Personen, eine Tafel: das Bauernhaus, 12 Tafeln für Baukunst und 10 Tafeln für Bildhauerkunstgeschichte. Im 3. Band: neben 5 Landkarten und 6 Städteplänen, treffliche Tafeln über Blattpflanzen u. dergl., vor Allem das meisterhafte Faksimile von Gutenberg’s 42zeiliger Bibel. Im 4. Band: die Tafeln und Karten zu Allem, was mit „Dampf“ und „Deutschland“ zusammenhängt. Im 5. Band sind ganz besonders hervorzuheben die Aquarelldrucktafeln der Edelsteine und der Eier; von den Städteplänen der von Dresden und Elberfeld-Barmen. – Die deutsche Presse hat mit seltener Uebereinstimmung sich für dieses Werk ausgesprochen, und das deutsche Volk scheint seine Theilnahme in der gedeihlichsten Weise zu bethätigen. Daß aber auch das Ausland, daß unsere stolzen Stammverwandten jenseit des Kanals sich darüber aussprechen, wie Dr. Webster in der „Encyclopaedia Britannica“, das gereicht dem Buch und uns zur Freude und Ehre. Fr. Hofmann.