Miscellaneen (Journal von und für Franken, Band 5, 4)

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Autor: Diverse
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Titel: Miscellaneen
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aus: Journal von und für Franken, Band 5, S. 489–494
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1792
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Quelle: UB Bielefeld, Commons
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XIII.
Miscellaneen.


1.
Aus Bamberg.

Den 12ten September vertheidigte Herr Johann Georg Heinrich Zeder von Lichtenfels, der Weltweish. Doctor auserlesene Sätze aus dem ganzen Umfange der Arzneywissenschaft, worauf ihm sein Präses, Herr Landphysikus Fink die medicinische Doctorwürde ertheilte. Herr Zeder schrieb bey dieser Gelegenheit: De luxu vestium quarundam virilium sanitati nociuo.


2.

 Die H. H. Carl Padum aus Bamberg, und Jacob Wagner aus Cronach vertheidigten unter dem Vorsitze des Herrn D. Sommer den 21ten Sept. auserlesene Sätze aus der Astronomie, der reinen und angewandten Mathematik, und den 24ten aus dem ganzen Umfange der Philosophie. Nach geendigter erster Disputation ertheilte ihnen ihr Präses das Baccalaureat in den freyen Künsten und der Weltweisheit.


3.
 Herr Hofrath Marcus gibt auf das künftige Jahr im Dederichschen Verlage folgende Zeitschrift heraus: Fränkische Arneykundige Annalen, größtentheils aus den Tagebüchern des Bamberger Krankenhauses gezogen. Die| Gegenstände dieser Annalen sind: Wetterbeobachtungen. – Übersicht der Volkskrankheiten. – Versuche, vorzüglich mit neuempfohlenen Arzneyen und Heilarten – Abhandlungen über selbst beobachtete Krankheiten, und interessante Krankengeschichten. Mitarbeiter an dieser Zeitschrift ist Herr Professor und zweyter Arzt am allgemeinen Krankenhause Anton Dorn.


4.

 Für die königl. Preußischen Cassen in den beyden Fränkischen Fürstenthümern ist der Französische Laubthaler auf 2 fl 42 kr. der Preußische Reichsthaler auf 1 fl. 45 kr. das Achtgroschenstück auf 35 kr. das Viergroschenstück auf 171/2 kr. und das Zweygroschenstück auf 83/4 kr. gesetzt worden.


5.
Wirzburg. 

 Der P. Bonavita Blank, ein Minorit, der durch seine ganz originelle Naturaliensammlung, die in einem besondern gedruckten Aufsatz beschrieben ist, sich als Künstler bekannt gemacht hat, ist von seinem Orden zum Provinzial gewählt worden, hat aber auf Befehl unsers Fürstbischoffs bloß die Ordensprivilegien eines Exprovincials angenommen. Seine Sammlung hat der Fürstbischoff gekauft, um sie als Eigenthum des Vaterlands hier zu erhalten, und den Urheber derselben zum öffentlichen Lehrer der Naturgeschichte bey unserer Universität ernannt.


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6.

 Herr Bartels, Seckendorfischer Pfarrer zu Egenhausen, den die Leser dieses Journals als Herausgeber des neuen Gesangbuchs für die freyherrl. von Seckendorfischen Pfarrgemeinden kennen, ist als Oberpfarrer und Inspector der Schulen nach Kitzingen berufen worden.

 An seine Stelle kam Herr Thomasius, bisher Conrector am Gymnasium zu Windsheim, ein Abkömmling des berühmten Christian Thomasius zu Halle.


7.

 Herr Weiß, ehedem Rector des Gymnasiums in Windsheim, nachher gräflich Rechternscher Pfarrer zu Winterhausen, ist von dem Herrn Grafen von Rechteren nach Possenheim, ohnweit Neustadt an der Aisch, befördert worden.

 Seine Stelle erhielt der als Schriftsteller bekannte Herr Stadelmann, bisheriger Pfarrer in Hellmizheim.


8.
Altdorf. 

 Unsere Universität verlor in den letzten Wochen zwey seiner vieljährigen verdienstvollen Lehrer.

 Am 14 Sept. starb Herr M. Georg Christoph Schwarz, öffentlicher ordentlicher Lehrer der Ethik, Inspector des Alumneums und der Freytische, Mitglied des historischen Instituts zu Göttingen, und Inspector der hiesigen lateinischen Gesellschaft, 60 Jahre alt. Er setzte die Universität| zum Erben ein, und hinterließ ihr seine fast auf 12000 Stücke sich belaufende Sammlung von Büchern, die im XV Jahrhundert und bis 1550 gedruckt sind, worunter besonders beträchtliche Suiten zur Reformationsgeschichte und die höchstseltene Regiomontanische Ausgabe des Manilius, welche in keiner Bibliothek Frankenlands anzutreffen seyn wird, sich befinden. Ein lateinischer Anschlag im Namen der Universität, der eben auf 2 Bogen erschienen ist, enthält die Geschichte seines Lebens und das Verzeichniß seiner Schriften.

 Am 1 October starb Herr D. Johann Bernhard Hoffer, Professor des Staats- und Lehenrechts und der Pandekten, Consulent der Reichsstadt Nürnberg, im 64sten Jahre seines Alters. Er hinterließ eine sehr wichtige juristische Bibliothek, welche sich besonders im Teutschen Staats- und Policeyrecht auszeichnet und eine zahlreiche Statutensammlung enthält, von welcher zu wünschen ist, daß sie ungetrennt bleibe. – Zu seinem Leichenbegängniß ist auf einen Bogen, der sein Leben enthält, eingeladen worden.

 Herr D. Martin Wilhelm Götz, bisheriger Advocat der Stadt Nürnberg, Herausgeber der Beyträge zur populären Rechtsgelehrsamkeit, hat zu der durch Herrn D. Malblancs Abzug erledigten Stelle eines Rechtslehrers den Ruf erhalten und angenommen.


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9.

 Unter den Industrie-Gärten im Hochstifte Wirzburg soll der zu Arnstein einer der schönsten und nützlichsten seyn, und wirklich das alles in sich enthalten, was eigentlich dem Plane. Sr. Hochfürstl. Gnaden entspricht. Anlage und Ausführung verdankt man besonders dem dasigen einsichtsvollen und im Guten unermüdeten Herrn Amtskeller Haas. Suchen Sie sich doch von einem Ihrer H. H. Correspondenten eine genaue und richtige Beschreibung dieses Muster-Gartens zu verschaffen. Sie werden sich dadurch gewiß den Dank Ihrer Leser verdienen. Sie darf aber ja nichts auf dem Papier enthalten, was man bey eigner Untersuchung alsdann entweder gar nicht, oder doch wenigstens nicht so, wie es die Beschreibung angab, findet. Exempla sunt odiosa!


10.
 Das Journal von und für Franken gedachte auch ohnlängst, gleich mehrern öffentlichen Schriften, der Reichsgrafschaft Limpurg-Spekfeld, und der darin befindlichen guten und gemeinnützigen Anstalten, besonders der sogenannten Todenhäuser, welche daselbst errichtet werden sollen, und zum Theil schon errichtet sind, z. E. zu Markt Einersheim. Ein so schöner Beweis von der edlen, und menschenfreundlichen Denkungsart des regierenden Herrn Grafen von Rechteren und Limpurg dieses ist, so ist gleichwohl auch gewiß, daß in bemeldter Herrschaft noch nicht genug für die| Lebendigen gesorgt wird. Denn man trifft noch an einigen Orten die Begräbnißplätze fast mitten im Orte oder Dorfe an, ohnerachtet die Ausdünstung von den häufig auf einander liegenden toden Körpern den lebenden und in der Nähe wohnenden gewiß nicht gar zuträglich seyn kann. Ja sollten erst, wie man die Exempel vor nicht gar vielen Jahren hat, Seuchen einreißen, und viele Einwohner dahin gerafft werden, so dürfte es um so unangenehmer seyn. Würde auch dieses in Erwägung gezogen, so würde ein Wunsch vieler Einwohner dieser Gegend erfüllt. Wer weiß aber auch, was noch geschehen wird?


11.
Kitzingen. 

 Sie haben im Journal einiger hiesiger Künstler bereits Erwähnung gethan. Unter diesen verdient vorzüglich auch der hiesige Cottondrucker Herr David Hartner einen Platz; ob er schon nur meistens auf Leinen druckt, so verfertiget er doch in allen möglichen Desseins und Farben die schönste Waare, so daß er Bestellungen in die entferntesten Gegenden bekommt.