105) Zu Alexandros oder Hagesandros wird vermutungsweise der Name des Künstlers der Aphrodite von Melos ergänzt; erhalten war nur ανδρος Μηνίδου (Ἀντ)ιοχεὺς ἀπὸ Μαιάνδρου ἐποίησεν, Löwy Inschr. gr. Bildh. 298. Die Zugehörigkeit der jetzt verlorenen Inschrift zur Basis ist durch die kürzlich vorgenommene Entfernung der modernen Stücke über allen Zweifel sicher gestellt; da Antiocheia am Maiandros von Antiochos I. Soter (281–261) gegründet ist, fällt die Lebenszeit des Künstlers frühestens in die Mitte des 3. Jhdts. Vgl. Overbeck Sächs. Ber. 1881, 92; Plast. II³ 329ff.
105) Die Ergänzung des Namens auf der verlorenen Künstlersignatur der Venus von Milo zu Ἀλέξανδρος hat ausserordentlich an Wahrscheinlichkeit gewonnen, seit Hiller v. Gaertringen (Herm. XXXVI 1901, 305ff.) dieselbe Persönlichkeit auf einer musischen Siegerinschrift aus Thespiae nachgewiesen hat, wo Foucart (Bull. hell. IX 1885, 409, 21) ΞΑΝΔΡΟΣ, Lolling allerdings nur noch ΑΝΔΡΟΣ gelesen hat (IGS I 1761). Danach war dieser A. Nr. 105, des Menides Sohn, aus Antiocheia am Maeander, mit Nr. 51 identisch. [56] Er war zugleich Bildhauer und Dichter und lebte nach dem Schriftcharakter der thespischen Inschrift, am Anfang des 1. Jhdts. v. Chr., wozu der Stil und die Kunstrichtung der Aphrodite von Melos durchaus stimmen; vgl. Michon Rev. des ét. grecqu. XIII 1900, 303ff. Héron de Villefosse Compte rendu, Acad. d. inscr. 1900, 465. Furtwängler Meisterw. 601ff.