107) Maler aus Athen, aber höchst wahrscheinlich an einem anderen Orte thätig, ist durch ein mit seinem Namen (Ἀλέξανδρος Ἀθηναῖος ἔγραφεν) bezeichnetes Gemälde auf Marmor bekannt, das mit drei anderen, wohl von derselben Hand herrührenden, in Herculaneum gefunden wurde (Helbig Wandgem. nr. 170 b. 1241. 1405. 1464). Derselben Technik gehört auch eine in Pompeii gefundene besser erhaltene Marmorplatte an (Giorn. d. scavi N. S. 1872 Taf. IX). Während man früher diese Bilder für Monochrome hielt, hat Semper (Stil I¹ 470) richtig erkannt, dass innerhalb der Umrisse noch sichere Spuren von Farbe erhalten sind (vgl. Th. Schreiber Brunnenreliefs 70, 83. G. Treu Arch. Jahrb. IV 22, 5). Stilistisch stehen sie den polychromen attischen Lekythen und einigen römischen Wandgemälden (Mon. d. Inst. XII 21f.) am nächsten. Wenn sie daher auch römische Copien sein sollten (Helbig a. a. O. S. 48. 330), wogegen u. a. die Buchstabenformen der Inschrift zu sprechen scheinen, so sind sie doch so treu nachgebildet, dass sie eine gute Vorstellung von den Tafelgemälden der Blütezeit der griechischen Malerei geben können.
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S. 1433, 9 zum Art. Alexandros:
107) Die Inschrift des von Robert 21 Hall. Winckelmannsprogramm ausführlich besprochenen Bildes ist in Faksimile publiziert von Rodenwaldt Arch. Anz. 1913 XXVIII 65ff., wodurch
[80] erwiesen ist, daß es sich nur um eine Kopie handelt. Vgl. Sauer bei Thieme-Becker Lex. d. bild. Künstler I 269.