RE:Anagastes

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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magister militum per Thracias, 2. Hälfte 5. Jhdt.
Band I,2 (1894) S. 2022 (IA)
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Anagastes, τοῦ Σκυθικοῦ γένους (Ioh. Ant. frg. 205 Müller), Sohn des Magister militum Arnegisclus (Ioh. Ant. frg. 206. Prisc. frg. 38), war selbst 467 Magister militum per Thracias und kämpfte mit Glück gegen die Gothen (Prisc. frg. 39). Als Dengizich, der Sohn des Attila, sich zum Übergange über die Donau rüstete, suchte er ihn ohne Erfolg durch Unterhandlungen davon abzuhalten (Prisc. frg. 38). In dem folgenden Kampfe tötete er ihn und sandte 469 sein abgeschlagenes Haupt nach Constantinopel, Mommsen Chron. min. II 90. Die Ernennung zum Consul für das J. 470 wies er zurück, weil die Fallsucht ihn hindere, im Senat zu erscheinen; als aber Jordanes, der Sohn des Johannes, den sein Vater hatte töten lassen, statt seiner das Consulat erhielt, erregte er nach Ermordung seines Landsmanns und Mitfeldherrn Ullibus einen Aufstand und wurde nur mit Mühe dazu gebracht, sich dem Kaiser wieder zu unterwerfen. Er stand im Gegensatz zu dem allmächtigen Aspar und suchte ihn zu stürzen, indem er seinen Sohn Ardabur des Strebens nach der Krone beschuldigte (Joh. Ant. frg. 205. 206).