10) Ariarathes X., nach den Münzen εὐσεβὴς καὶ φιλάδελφος beigenannt (Reinach a. O. 349), Sohn des Ariobarzanes II., Bruder des Ariobarzanes III. Als Cicero 51 v. Chr. Kilikien verwaltete, wollte eine Partei in Kappadokien ihn an Stelle seines Bruders zum Könige machen (Cic. ad fam. XV 2, 6). Er scheint seinen Bruder später ins Lager des Pompeius begleitet zu haben (Appian. b. c. II 71, wenn hier nicht eine Verwechslung vorliegt). Im J. 47 v. Chr. ordnete Caesar sein Verhältnis zu Ariobarzanes; er scheint ihm die Thronfolge in Kappadokien zuerkannt und ihm unter Oberhoheit seines Bruders ein Stück Kleinarmeniens übertragen zu haben (bell. Alex. 66, 6 und dazu Nipperdey Praef. 200). Zwei Jahre später (45 v. Chr.) kam er nach Rom, wie Cicero sagt (ad Att. XIII 2, 2), um von Caesar ein Königreich zu erbitten, da ihm von seinem eigenen kein Fuss breit mehr gehörte. Nach der Beseitigung des Ariobarzanes
um 42 v. Chr. bestieg A. den Thron, fand aber im Lande nicht allgemeine Anerkennung. Im [821] Streite mit seinem Nebenbuhler Sisines entschied sich der Triumvir Antonius nach der Schlacht bei Philippi für diesen. Dabei wird A. selbst sein Ende gefunden haben. Das geschah nach Appian (b. c. V 7) 41 v. Chr. und dies Zeugnis verdient vielleicht vor der weniger genauen Angabe des Dio Cassius (XLIX 32), der das Ende des A. mit der Thronbesteigung des Archelaos im J. 36 v. Chr. verbindet, den Vorzug.