17)Augusta Praetoria (Αὐγούστα Πραιτωρία, Ptol. III 1, 34; Αὐγούστα Strab. IV 206), Stadt im Gebiete der Salasser im Thale der Duria maior (Dora Baltea), gegründet von Augustus um 24 v. Chr. an Stelle des befestigten Lagers, von dem aus sein Feldherr Varro Murena die Bergvölker unterworfen hatte, und mit 3000 Praetorianern besiedelt (Strab. a. a. O. Dio Cass. LIII 25), jetzt Aosta. Plinius nennt es als äusserste Stadt Italiens im Nordwesten (III 43, vgl. 123). Die Lage am Ausgang der beiden Alpenpässe des kleinen und grossen St. Bernhard (Alpis Poenina und Graia) gab der Stadt eine hohe strategische und commercielle Bedeutung, von der die äusserst wohl erhaltenen Ruinen (Stadtmauer mit Thoren, Amphitheater, Theater, Triumphbogen) noch Zeugnis ablegen. Die Stadt gehörte zur tribus Sergia (Kubitschek Imp. Romanum tributim discriptum 117. 268) und wird erwähnt von den Itinerarien (Antonin. 345. 347. 351. Tab. Peut. Geogr. Rav. IV 35 p. 250 P.) und inschriftlich CIL VI 240 b 19. Lateinische Inschriften aus Aosta CIL V 6828–6860. 8945. Pais Suppl. 908–920. Vgl. C. Promis Le antichità di Aosta, Turin 1862.
17) Augusta Praetoria. Durch neue Ausgrabungen sind wesentliche Ergänzungen und Berichtigungen der Promisschen Arbeit (vgl. zu derselben auch Not. d. scavi 1883, 4f.) gewonnen. Die Enceinte ist genauer untersucht, zwei antike Thore (porta principalis dextra und sinistra) in den Langseiten der Mauer nachgewiesen (Not. d. scavi 1894, 367. 1895, 67. 1898, 45), im Innern Reste von Thermen (Not. d. scavi 1899, 107) und Cloaken (Not. d. scavi 1877, 359. 1895, 193), vor den Mauern Gräber (Not. d. scavi 1877, 253. 1884, 55. 1898, 45) und Wasserleitung (Not. d. scavi 1886, 141. 1899, 245) u. A. gefunden worden. Planskizze der ganzen Stadt Not. d. scavi 1899, 108. Vgl. auch Nissen Ital. Landesk. II 1, 171f.