Choara (Χόαρα), Ortschaft in Parthia hinter den Kaspiai pylai, Ptol. VI 5, 3; Parthiae amoenissimus situs, Plin. VI 44. Der ganze Gau hiess Choarene (Isid. Char. mans. Parth. 8. Ptol. VI 5, 2) oder Chōrene, Strab. XI 514 (zu unterscheiden von Chaarene, s. d.); derselbe erstreckte sich in einer Länge von 300 Stadien (34 miles, 55 km.) von der heutigen Station Aïwân-i-Keif
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über den kišlaq Chwâr oder šahr-Chwâr bis zur Grenze von Kûmiš bei Àradân; diese Strecke durchzog Alexander am zweiten Tage seiner Jagd nach Bessos. Zwischen Chwâr und Àradân verteilt sich der Ḥeble-rûd in sieben Stränge, deren Wasser zur Zeit der Dürre zu Salzcascaden sich verhärtet. Die orientalischen Schriften schreiben Chwâr, Chowâr und Qâr, d. i. ,Nahrung, Futter‘; vgl. die sarmatischen Eigennamen Χοάρ-γαρος ,Speisebereiter, Koch‘, Χοαρο-φάδιος ,Futter- oder Gerstemäher‘, und den Landesnamen Chorasmia.
Den Namen Ch. will Sachau Zeitschr. f. Assyriol. XII 54ff. bereits in den Keilinschriften nachweisen; er erklärt die bei Asarhaddon erwähnte Landschaft Patušarra als altpersisch *Patišḫvariš; in mittelpersischen Texten wird ein Padaš ḫvâr-gir (= Padašgebirge) erwähnt. Vgl. dazu auch Streck a. a. O. XV 363. Marquart Assyriaka 696 Anm. protestiert aus lautlichen Gründen gegen die Gleichung Patušarra = Padašḫvârgar.