Echelaos (Ἐχέλαος). 1) Bei Plutarch. conv. VII sap. 20 p. 163 D der vom delphischen Orakel bestimmte Führer der Colonie, die sieben Könige (darunter Smintheus) nach Lesbos führen. Während die sieben dort Bleibenden Töchter haben (lesbische Stadtheroinen: Philol. N. F. II 1889, 114f.), wird E. als ehelos, mithin tochterlos bezeichnet. Wenn die kurze Wiedergabe bei Plut. sol. anim. 30 p. 984 E, ohne E. zu erwähnen, den Zug als ,den der Penthiliden‘ bezeichnet, so stimmt das zu Penthilos als Vater des Ἐχέλας (s. d.), doch wird man dann dem Penthilos nicht alle jene sieben Könige als weitere Söhne, und dem E. als Brüder zusprechen dürfen. Strabon nennt diesen Sohn des Penthilos und Enkel des Orestes in seinem offenbar aus des Kymaeers Ephoros σύνταγμα περὶ Κύμης geschöpften (Philol. 1890, 710) Überblick über die Colonisation der kleinasiatischen Aiolis bis zum Granikos (XIII 582) vielmehr Archelaos[1911]
und lässt ihn erst im Land von Kyzikos um Daskylion eine Stätte zur Coloniegründung finden. Dort erst erzeugt er den Eponymos des Granikos, den Gras, und die Ehelosigkeit hat nun ein Ende. Vom Granikos aus lässt Strabon-Ephoros den Gras Lesbos besiedeln. Aus Ephoros schöpfte also (und nicht, wie ich früher annahm, aus Myrsilos) Antikleides (νόστοι XVI frg. 7 aus Athen. XI 466 C–781 C), der den E. nicht nennt, sondern anstatt seiner den Gras als ἀποστείλας τὴν κατοικίαν σὺν ἄλλοις ⟨ς’⟩ βασιλεύσιν. E. steckt (durch das vorhergegangene ἐχομένην γενεὰν in der Lücke vor Πενθίλου verloren gegangen) im Schol. Eurip. Rhes. 248, nach Clinton und Vater. Die Stelle behandelt den Auszug ἐπ' ἔσχατον Μυσῶν. Ob E. Eponymos des troisch-mysischen Grenzflüßchens Ἐχέλεως (s. d.) ist? Es liegt von Daskylion freilich weit ab.