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Frontiniana (erg. officina), Glasfabrik in Nordgallien, in welcher der Gestalt von (einheimischen) Fässern mit Holzreifen nachgebildete Flaschen (mit Zugabe von Hals und Henkeln), sog. Faßkannen oder Reifenkannen, hergestellt wurden. Die Fabrik war nach Bohn (Westd. Ztschr. XXIII 10) im Betrieb nördlich der untern Seine, also noch in Gallia Lugdunensis, doch an der Grenze der Belgica. Die zahlreichen Fundorte der F.-Flaschen reichen von den Gegenden beiderseits der untern Seine (Lisieux, Evreux, Rouen, Lillebonne) durch die Gallia Belgica bis zum Rhein von Köln bis Straßburg, nur vereinzelt noch südlich (Poitiers, Autun, Avenches). Die Bezeichnung F. ist selten ausgeschrieben, meist abgekürzt; öfters ist in der Schreibung n ausgelassen: Frotiniana, Frot., mehrfach scheint auch der das T darstellende Querstrich im verschlungenen NT vergessen. Nicht selten ist, ausgeschrieben oder abgekürzt, ein Name beigefügt, welcher (wie in Ziegelmarken) eine Zweigstelle und zwar den betreffenden Betriebsleiter nennt (CIL XIII 10025,[1] 49ff.), darunter Asiat(i)cus; Equa(sius?), s. d.; P(...ius) Divixtus; Pax: Prometheu(s); Protus; S. C.; Sextin(us) u. a. Ob in CIL XIII 10025,[1] 50 eine Maßangabe angefügt ist, ist unsicher; jedenfalls ist eine solche Beifügung ungewöhnlich. Bohn Westd. Ztschr. XXIII (1904) 3–5. 10 und CIL XIII p. 661f.[2] mit nr. 10025, 38–68. Kisa Das Glas im Altert. 787ff. 943–947. Die Bezeichnung F. geht zurück auf den Namen des Begründers und ersten Besitzers, der Frontinus hieß.