RE:Ialysia

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gebiet um die Stadt Ialysos
Band IX,1 (1914) S. 628
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Ialysia (ἡ Ἰαλυσία, ῐ, ᾰ, ῠ; Diod. V 57. Athen. VIII 360 e), Gebiet um die Stadt Ialysos oder Ielysos auf der kleinasiatischen Insel Rhodos; 8. den Art. Ialysos. Vgl. Dionys. per. 505 Ἰηλυσίων πέδον ἀνδρῶν. Nördlich von dem jetzt Ἅ. Ἠλίας genannten Bergrücken, ein von mäßig hohen Hügeln durchzogener, sehr fruchtbarer Landstrich mit Flachküste. Genannt werden als Örtlichkeiten darin: Achaïa (s. den Art. Achaia Nr. 3 o. Bd. I S. 198), πόλις genannt IG XII 1, 677, 14ff. und ἰσχυρωτάτη πόλις Diod. V 57, und Ochyroma (Ὀχύρωμα d. h. Befestigung) Strab. XIV 655, das von Meursius und anderen älteren Gelehrten, auch von G. Hirschfeld (s. o.) und R. Kiepert Karte von Kleinasien D 1 Achaïa ) gleichgesetzt wurde. Daß Achaïa eine hochgelegene Stadt war, beweisen die Inschriftworte: ἐπὶ τᾶς καταβάσιος τᾶς ἐξ Ἀχαΐας πόλιος IG XII 1, 677, 14ff. In der Niederung lag Kyrbe (wohl = κορυφή Gipfel), Diod. V 57, das nach einer großen Sturmflut (vielleicht verursacht durch ein Seebeben) von den Heliaden verlassen wurde, die dann in der ganzen Gegend sich zerstreuten. Eine Örtlichkeit (τόπος) heißt Σχεδία (Dieuchid. FHG IV 389, 6); das Wort bedeutet vielleicht einen Steg (vgl. Strab. XVII 800). Eine κτοίνα Μάτιοι (IG XII 1, 157, 9 f) gehört dem Fundort nach wohl zur I., A. Mommsen Burs. Jahresb. 1889, III 425. Der Name Μάτιοι ist wohl griechisch und bedeutet ,die kleinen‘; vgl. die Namen Mation und Matiopolis. Roß (Reisen auf den griech. Ins. III 99) nahm die Ausdehnung der I. von der Spitze der Insel, in deren Nähe die spätere Rhodos lag, bis zum Κάβος τοῦ Ἁγίου Μηνᾶ (alt Μυλαντία ἄκρα); aber an diesem Kap liegen die jetzt nachgewiesenen Ruinen von Kamiros. Das Gebiet I. war nicht besonders nach Süden ausgedehnt. Das ἱερὸν Ἀπόλλωνος Ἐρεθιμίου, das jetzige Ψίτος (= [?] alt Sibythos), gehörten zur Kamiris. Noch größer als diese war das Gebiet von Lindos. Roß (s. o.) schloß aus dem Ortsnamen eines jetzigen Dorfes Damatriá auf ein ehemals dort gelegenes Heiligtum der Demeter. Der jetzige Name Δημάτρα für ein Kastell in der triphylischen Elis (St. Dragumis Ἀθηνᾶ XXIII [1911] 425ff.) geht wohl auch auf den Kult der Demeter zurück. Vgl. Serg. Seliwanoff Očerki drewnej topografii ostrowa Rodosa 88ff.; s. die Art Ialysos. Kyrbe, Matioi (Mation), Ochyroma, Rhodos, Schedia.