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Ilorci, im Gebiet des oberen Baetis mit dem Grabmal der 212 v. Chr. gefallenen Scipionen (Plin. III 9; 25), mit Eliocroca (s. d.) wohl nicht identisch, wohl = Ilucro (auf Inschrift: Rev. Arch. 1907, 58) und = heut. Lorca (Provinz Murcia).
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Wenn o. Bd. IX S. 1089 von SchultenIlorci = Ilucro = Lorca angesetzt wird, so kann diese Gleichung nicht richtig sein. Denn der Ilucro(…) genannte Berg ist nur 7 km, Lorca aber (in Luftlinie) etwa 35 km von Al-Mazarrón entfernt. Vgl. den Art. Ilucro in diesen Nachträgen. Dann hat die Gleichsetzung von Ilorci = Lorca, welche von spanischen Forschern beliebt worden ist, Hübner CIL II p. 476 (Col. II) mit Recht abgelehnt unter Hinweis auf den Wortlaut bei Plin. n. h. III 9: Baetis in Tarraconensis provinciae … Tugiensi exoriens saltu (iuxta quem Tader fluvius qui Carthaginiensium agrum rigat) Ilorci refugit Scipionis rogum [früher sah man in einem großen Grabdenkmal bei Cartagena (Carthago nova), an der Straße nach Elche, ,la tone ciega‘ genannt, das Grabmal des Scipio (Africanus), s. zu CIL II 3462; diese Inschrift steht auf einer in die Vorderseite des Denkmals eingelassenen Marmortafel und lautete T. Didi(us) P. f(ilius) Cor(nelia tribu), erfuhr jedoch die törichte Deutung: t(umulus) di(catus) di(vo) P(ublii) f(ilio), Cor(nelio)] versusque in occasum oceanum Atlanticum provinciam adoptans petit usw. Demnach hat die Ortschaft I., der Schauplatz des Todes eines der beiden Brüder P. und Cn. Cornelius Scipio im J. 212 oder 211 v. Chr. (vgl. o. Bd. IV S. 1437. 1492), weiter nordwestlich gelegen, in der Gegend des oberen Baetis, wo dieser Fluß sich westwärts der Provincia Baetica zuwendet. Zudem muß die häufige Wiederkehr gleicher oder ähnlicher Namen in iberischen Landen berücksichtigt werden. (Auch die Gleichsetzung von Lorca = Eliocroca, Itin. Ant. Aug. 401, 6. Miller Itin. Rom. 185. Kiepert FOA XXVII GM, ist unsicher: vgl. Hübner o. Bd. V S. 2368).
[Zum Vorkommen von gleichen oder ähnlichen Ortsnamen in Hispanien vgl. Hübner Mon. ling. Iber. p. IC f. § 36 und XCVff. § 35.]
Die Ilorcitani werden von Plin. n. h. III 25 unter den bedeutendsten der abgabepflichtigen Gemeinden (populorum stipendiariorum celeberrimi)
[1230] des Conventus Carthaginiensis, also des Gerichtssprengeis von Carthago nova (Cartagena) aufgezählt.