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RE:Iulius 197

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Cottius, M. praefectus civitatium z. Zt. des Augustus
Band X,1 (1918) S. 576577
Marcus Iulius Cottius in der Wikipedia
GND: 140741550
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197) M. Iulius Cottius, Sohn des Königs Donnus, praefectus ceivitatium, quae subscriptae sunt. Es folgen die Namen von 14 Völkerschaften, die diesem Praefecten unterstanden und die in Gemeinschaft mit ihm im J. 9–8 v. Chr. dem Augustus den Bogen von Susa errichtet haben, CIL V 7231 = Dessau I 94, neu ediert von E. Perrero L’arc d’Auguste à Susa (Turin 1901). Studniczka Arch. Jahrb. XVIII (1903) 1–24; vgl. Bursians Jahresber. CXLIV (1909), 330. Auch Strabon (IV 6, 6 p. 504) nennt das von Cottius verwaltete Gebiet (vgl. Detlefsen Herm. XXI 524f.): ἡ τοῦ Δόννου λεγομένη γῆ καὶ ἡ τοῦ Κοττίου (auch IV 1, 3, 178. 179 V 1, 11, 217 ἡ Κοττίου γῆ), doch sind die in der Inschrift genannten Völker keineswegs alle, wie Strabon behauptet, Ligurer. Cottii regnum ist dieses Gebiet benannt Vitruv. VIII 3, 17 (geschrieben 25–23 v. Chr.; vgl. Schanz Gesch. d. röm. Lit. II 1³ 535f.). Suet. Tib. 37, 3; und Dio LX 24, 4 nennt seine Herrschaft Πατρῷαν ἀρχήν. Als rex bezeichnet ihn auch Ammian. XV 10, 2, demzufolge I. anfangs Widerstand geleistet habe, ehe er die Freundschaft des Augustus gewann. Tatsächlich kehren die Namen von sechs Völkerschaften, die auf dem Bogen von Susa genannt sind, auch in der zwei Jahre später gesetzten Inschrift des Tropaeum Alpium (der Ort hieß danach Tropaea Augusti, heute La Turbie bei Monaco; vgl. Mommsen CIL V p. 808; R. g. d. A.² p. 104) unter den von Augustus besiegten Alpenvölkern wieder (Plin. n. h. III 136. 137: Reste der Inschrift CIL V 7817; vgl. Gardthausen I 717-719. II 399; neuer Rekonstruktionsversuch des ganzen Denkmals von Formigé Compt. rend. de l’acad. des inscr. 1910, 509–516), obwohl Plinius hinzufügt (III 138) Non sunt adiectae Cottianae civitatis (so auch III 135) XV, quae non fuerunt hostiles; anders erklärt diesen Umstand Detlefsen a. a. O. 534f. Zur Darstellung des Vertragsabschlusses mit Augustus auf dem Bogen von Susa vgl. Studniczka a. a. O. 5. Ammian berichtet auch, daß I. eine Alpenstraße erbaute (vgl. CIL XII 5497 = Dessau I 100) und daß sich sein Grab zu Susa befand (10, 7).

Jedenfalls war sein Vater noch unabhängiger Herrscher in seinem Lande, er hingegen in demselben Gebiet nur ein römischer kaiserlicher Beamter des Ritterstandes mit dem Titel praefectus civitatium (vgl. Mommsen CIL V p. 809. Detlefsen a. a. O. Hirschfeld K. V.² 382), allerdings, wie es scheint, mit lebenslänglicher und [577] erblicher Stellung (Mommsen R. G. V 16, 1). Dieser Titel erscheint auch auf der großen Turiner Inschrift, von der leider nur dürftige Fragmente erhalten sind, Not. d. sc. 1899, 210–212, vgl. Taramelli 213–216; Fragm. 2. 3: [pa]ter eius praefuit; 1.: praef.; 4.: … D]onni re[gis f… C]otii n(epos), das dürfte eben I. sein. In den Reliefbildern des Frieses auf dem Augustusbogen ist er mehrmals dargestellt, anscheinend kahlhäuptig (Studniczka a. a. O. Taf. 1 nr. 13, Südfries nr. 18, Nordfries nr. 18). Verwandt mit ihm ist Vestalis (vgl. Ovid. ex P. IV 7, 6 Alpinis iuvenis regibus orte. 29 progenies alti fortissima Donni). Sein Freigelassener oder der eines gleichnamigen Angehörigen derselben Familie ist CIL V 7262 (Susa) genannt. Der Name Cottius, nach dem das Gebiet Alpes Cottiae genannt wurde, findet sich schon bei seinen Vorfahren, dem Vater und dem Bruder des Donnus, wie eine neuerdings in Susa gefundene Basis zu Ehren des M. Agrippa zeigt, Bull. com. 1904, 365 (= Rev. arch. IV 1905, 448, 173); vgl. E. Ferrero Boll. filol. class. 1904, 89f. Sein Sohn oder Enkel desselben Namens ist der Folgende.

Literatur: Mommsen CIL V p. 808ff.; R. g. d. A.² p. 104. Dessau Prosop. Imp. Rom. II 188, 188. Gardthausen Augustus und seine Zeit I 712f. II 394f. Oberziner Le guerre di Augusto contro i popoli alpini. Rom 1900. Über das Reich des Cottius Nissen Italische Landeskunde II 148-152.

[Stein. ]