425 a) C. Iulius Quadratus Bassus. Bei den Ausgrabungen Wiegands im Asklepieion von Pergamon fand sich im J. 1931 eine große Marmorbasis, deren Inschrift (Abh. Akad. Berl. phil.-hist. Kl. 1932, 5, 39ff. Lichtbilder S. 40f. = Ann. épigr. 1933, 268) die Ämterlaufbahn und die Totenehrung des C. Iulius Quadratus Bassus enthielt, eines zum Consulat und zu hohen Reichsstellungen gelangten, mit den Triumphalornamenten ausgezeichneten Feldherren Traians, dessen Leiche, als er im J. 117/18 als Legat in Dakien starb, Hadrian feierlich nach Pergamon überführen ließ. Inschrift und Ämterlaufbahn sind ausführlich von Weber Abh. Berl. a. O. 57—95 behandelt worden, dessen Lesung jedoch von Herzog S.-Ber. Akad. Berl. 1933 X 408-415 richtiggestellt wurde. Dann hat v. Premerstein in einer ausgezeichneten Abhandlung ,C. Iulius Quadratus Bassus, Klient des jüngeren Plinius und General Traians‘ (S.-Ber. Akad. Münch. 1934, 3) die Lebensgeschichte des Bassus eingehend behandelt und ist zu Ergebnissen gelangt, die als abschließend bezeichnet werden können. Nur darin dürfte v. Premerstein kaum Recht behalten, daß er Quadratus Bassus mit dem von Plinius verteidigten senex C. Iulius Bassus (Bd. X S. 177 Nr. 118) identifiziert, in welchem er zugleich den Suffektkonsul des J. 105 C. Iulius Bassus erblickt. Es scheint jedoch undenkbar, daß ein Herrscher von so strenger Korrektheit wie Traian einen Senator, der sich während seines Proconsulates von Pontus Bithynien kompromittiert hatte (acta Bassi rescissa), zum Consulat erhoben
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habe; überdies fehlt der Proconsulat (und ebenso die Quaestur) der genannten Provinz in dem Cursus honorum des Quadratus Bassus und endlich müßte, wenn die Gleichsetzung richtig wäre, Quadratus Bassus noch in sehr hohem Alter im Staats- und Heeresdienst tätig gewesen sein. Von dem Klienten des Plinius wird also wohl abgesehen werden müssen (der Name ist ja sehr gewöhnlich). Der Pergamener ist der Consul im J. 105, der unmittelbar nachher als Legatus Aug. pr. pr. und Comes des Kaisers in den zweiten Dakerkrieg abging (vgl. Patsch S.-Ber. Akad. Wien CCXVII 1937, 1, 160f.). Er wird dem steinreichen und mächtigen Freunde Traians C. Antius A. Iulius Quadratus aus Pergamon (Bd. I S. 2564 Nr. 10. X S. 787 Nr. 425. Suppl.-Bd. I S. 95 Nr. 10), Consul 93 und 105 (Eponym desselben Jahres, in dem Quadratus Bassus suffectus war), verwandtschaftlich sehr nahegestanden haben.
Da von der Ehreninschrift des Quadratus Bassus inzwischen ein weiteres, noch unveröffentlichtes Bruchstück gefunden wurde, empfiehlt es sich, die Darstellung der Lebensgeschichte des Mannes auf einen der folgenden Suppl.-Bände zu verschieben.